28.06.2023

Watch the skies!

Der Asteroid Day am 30. Juni schärft mit zahlreichen Veranstaltungen das Bewusstsein für die Bedrohung der Erde durch Asteroiden.

Am 30. Juni 1908 ereignete sich in der sibirischen Tunguska-Region eine gigantische Explosion, die sehr wahrscheinlich ein Asteroid oder ein kleiner Komet verursacht hatte, der rückstandslos in der Atmosphäre explodierte. Ein Glück, dass sich dies in einer extrem dünnbesiedelten Gegend ereignete – aber auch ein Beleg dafür, welche realen Gefahren der Erde aus dem Weltraum drohen.

Um die Öffentlichkeit für die Gefahr von Asteroideneinschlägen zu sensibilisieren, riefen der Regisseur Grigorij Richters und Brian May, Gitarrist von Queen und Astrophysiker, den „Asteroid Day“ ins Leben. Im Dezember 2016 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 30. Juni zum Internationalen Asteroidentag. Auch in diesem Jahr finden an und um diesen Tag weltweit Veranstaltungen statt.

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So befasst sich der Planetenforscher Detlef Koschny von der TU München, der bei der ESA die Abteilung für „Planetary Defence“ aufgebaut hat, in einem Vortrag an der Volkssternwarte München mit den gefährlichen wie nützlichen Seiten der Asteroiden. Denn auch wenn sie großen Schaden anrichten können, spielten Asteroiden möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Lebens auf der Erde.

In Heidelberg haben sich gleich drei Akteure zu einer kurzen Asteroiden-Woche zusammengetan: das Haus der Astronomie, das Käte-Hamburger-Kolleg für apokalyptische und postapokalyptische Studien (CAPAS) und das Institut für Geowissenschaften der Universität. Neben Vorträgen gibt es im kommunalen Karlstorkino auch eine „Meteoriten-Weinprobe“ zu erleben, gefolgt vom Dokumentarfilm „Fireball: Besuch aus fernen Welten“, den der Vulkanologe Clive Oppenheimer zusammen mit dem renommierten Regisseur Werner Herzog realisiert hat. Zu Filmvorführung wird Oppenheimer mit dem CAPAS Fellow Duane Hamacher diskutieren.

Dass Asteroiden eine potenziell katastrophale Bedrohung für unseren Planeten darstellen, zeigt die ständige Beobachtung erdnaher Objekte (Near Earth Objects, NEOs). Nach Angaben des Zentrums für NEO-Studien der NASA wurden bislang über 16.000 erdnahe Asteroiden entdeckt.

Weltweite Aufmerksamkeit erregte am 15. Februar 2013 eine große Feuerkugel, die mit einer Geschwindigkeit von 18,6 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre eintrat und sich am Himmel über der russischen Großstadt Tscheljabinsk im Ural auflöste. Der Durchmesser des Asteroiden wird auf 18 Meter und seine Masse auf 11.000 Tonnen geschätzt. Die Gesamtenergie des Feuerballs entsprach dabei etwa 440 Kilotonnen TNT-Sprengstoff.

Doch die Menschheit muss sich im Zweifelsfalle nicht gänzlich hilflos ihrem Schicksal ergeben, selbst wenn die Mittel anders aussehen, als in Kinofilmen wie „Armageddon“ oder „Deep Impact“. Mit der DART-Mission gelang es im September 2022 erstmals, einen kleinen Asteroiden durch Kollision abzulenken, der vermutlich einzige Weg zur „planetaren Verteidigung“.

Alexander Pawlak
 

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