22.11.2022

Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt

Science Busters: Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt, Hanser Verlag,­ ­München 2022, geb., 336 S., 27 Euro, ISBN 9783446274181

Science Busters

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Bereits seit 15 Jahren gibt es die „Science Busters“, ein Jubiläum, das mit dieser Buchveröffentlichung gefeiert wird. Der Titel „Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt“ ist etwas sperrig, der Inhalt aber ausgesprochen unterhaltsam.

Passend zur Geschichte der „Kelly­ Family der Wissenschaft“, zu der sich die einstige „Wissenschaftsboygroup“ laut Selbstcharakterisierung entwickelt hat, ist das Buch chronologisch aufgebaut. Jedes Kapitel ist einem Jahr gewidmet und beginnt mit kurzen Absätzen über drei spannende wissenschaftliche Neuigkeiten oder Entdeckungen des Jahres, gefolgt von einem längeren Teil, der die wissenschaftlichen Hintergründe näher beschreibt und dabei auch politische und gesellschaftliche Abschweifungen zum historischen Kontext zulässt, ohne jemals den lockeren Plauderton zu verlieren. Als Beispiel dafür sei die Erklärung zur Kernfusion für 2014 genannt. Nach einer kurzen „Small-Talk-Hilfe“, welche die wichtigsten Schlagworte noch einmal zusammenfasst, endet jedes Kapitel mit einem Teil über die Aktivitäten der Science Busters in diesem Jahr.

Die Science Busters nutzen die Einleitung, um ihre Bewertung des Klimawandels als eher undramatisch aus einem früheren Bühnenprogramm und einer Buchveröffentlichung richtigzustellen. Sie demonstrieren damit am eigenen Beispiel, was Wissenschaft ist und wie sie funktioniert bzw. sich selbst korrigiert. Unterstützt wird diese Korrektur durch Nennung des aktuellen Kohlendioxid-Gehalts der Atmosphäre am Anfang jedes Kapitels. Eine weitere nette Idee sind die immer mal wieder eingestreuten QR-Codes, die etwa zu Video-Veröffentlichungen einzelner Mitglieder der Science ­Busters führen.
Der Tonfall des Buches ist wie auch in den vorherigen Büchern und den Live-Auftritten der Science Busters betont flapsig und respektlos. Das mag nicht jedem liegen, lässt man sich allerdings darauf ein, ist ein unterhaltsamer und lehrreicher Lese­genuss garantiert. Gerade wer nicht selbst in der Wissenschaft unterwegs ist, gewinnt die Erkenntnis, dass Wissenschaft nicht trocken und voller Formeln, sondern spannend, lustig und manchmal sogar albern sein kann.

Birgit Niederhaus, Eppstein-Bremthal

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