31.03.2022

Physik-Nationalauswahl steht

Beim deutschen Vorentscheid Dopplers lösten etwa achtzig Studierende knifflige Aufgaben der theoretischen Physik.

Vergangenes Wochenende widmeten sich etwa achtzig Physik-Studierende aus ganz Deutschland der theoretischen Physik. Beim bundes­weiten Wettbewerb Dopplers kamen die Studierenden in Dreier- oder Vierer-Teams aus über fünfzehn verschiedenen Universitäten in Bonn zusammen und lösten Aufgaben jeden physikalischen Fachgebiets in einer vierstündigen Wettbewerbs­klausur.

 

Abb.: Die Sieger des Studierenden­wettbewerbs Dopplers; v.l.n.r.: Christian...
Abb.: Die Sieger des Studierenden­wettbewerbs Dopplers; v.l.n.r.: Christian Schmidt, Markus Zetto, Johannes Kerstan, Maximilian Kotz sowie DPG-Präsident Lutz Schröter. (Bild: Huland / DPG)

Gewonnen haben drei Teams. Das erste ist „kʷetwórī́k̑m̥̥tihdwóh₁“ (altindogermanisch für 42) mit Christian Schmidt, Maximilian Kotz (beide TU Dresden), Johannes Kerstan (Universität Jena) und Markus Zetto (Universität Heidelberg); das zweite ist „Oachkatzl­schwoaf“ (bayrisch für Eich­hörnchen­schwanz) mit Titus Bornträger (Universität Erlangen), Jonathan Gräfe und Max Schneider (beide TU Dresden) und Samuel Jupiter Bamrungbhuet (Berlin); das dritte ist „KAESE“ mit Eugen Dizer (Universität Heidelberg), Maximilian Conradi, Arne Wolf und Sebastian Bürger (alle drei Universität Leipzig).

Die ersten beiden Teams starten nun als deutsche Delegation beim internationalen Wettbewerb Plancks, der vom 5. bis 8. Mai 2022 in hybridem Format stattfinden wird. Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Lutz Schröter, moderierte die Sieger­ehrung und zeigte sich zutiefst beeindruckt von der Komplexität der Aufgaben und der hohen Frustrations­schwelle der Teilnehmenden. Er wies auf die hervorragenden Chancen von Physikerinnen und Physikern auf dem Arbeitsmarkt hin und hob die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses hervor: „In Zeiten der alternativen Fakten, sind sie als junge Studierende, die sich mit Fakten und Realitäten auseinandersetzen, in Politik und Gesellschaft besonders wichtig.“

Plancks und Dopplers sind doppel­deutige Akronyme, welche für „Physics League Across Numerous Countries for Kick-Ass Students“ bzw. „Deutsche Olympiade im Physik-Probleme-Lösen Eifrig Rätselnder Studierender“ stehen und gleichzeitig auf Max Planck und Christian Doppler anspielen. Max Planck gilt als Begründer der Quantenphysik und Christian Doppler beschrieb als erster den Doppler-Effekt.

Dieses Jahr drehten sich die Klausuraufgaben unter anderem um die wechselwirkungsfreie Messung quanten­mechanischer Zustände, den Zusammenhang von Entropie und Informations­theorie und die theoretische Beschreibung einer optischen Pinzette, die dazu dient, kleinste Kügelchen mithilfe von Licht festzuhalten. Für deren Erfindung gab es in Jahr 2018 den Physik-Nobelpreis. Mehrere Vorträge, darunter ein humoristischer Abend­vortrag über die nicht ganz trivialen Flug­eigenschaften von Bierdeckeln mit einer anschließenden Bierdeckel-Olympiade, Labor­führungen und eine Stadtrallye mit den wissenschaftlichen und kulturellen Höhepunkten der Stadt Bonn, sowie die feierliche Siegerehrung mit dem DPG-Präsidenten rundeten die Veranstaltung ab. Creditpoints für ihr Hochschul­studium bekamen die Teilnehmenden allerdings nicht.

DPG / DE

 

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