04.11.2013

Terahertzfunk gegen den Datenkollaps

Neue Standards für die drahtlose Hochleistungs-Datenübertragung.

Kann man die Daten eines ganzen Spielfilms in weniger als einer Sekunde drahtlos übertragen? Forscher aus Karlsruhe und Stuttgart haben die Lösung gefunden und vor Kurzem damit einen Weltrekord aufgestellt. Doch noch ist die Technologie nicht für die Praxis nutzbar. Es fehlen nämlich Standards für die Entwicklung der Geräte.

Abb.: Terahertz-Quantenkaskadenlaser auf Saphir-Zwischenträger und Kupfer-Kühlkörper. (Bild: FBH)

Thomas Kürner vom Institut für Nachrichtentechnik an der Technischen Universtität Braunschweig leitet die neuformierte IEEE 802.15 Study Group 100G. Gemeinsam mit Kollegen, aus Japan, China und den USA, will er die Datenübertragung im extrem hochfrequenten und daher bisher noch wenig genutzten Terahertzbereich für die industrielle Anwendung nutzbar machen.

„Derzeit kann man die Terehertztechnologie noch nicht für die mobile Datenübertragung, etwa auf ein Handy, nutzen,“ erläutert Kürner. „Bevor die Industrie entsprechende Technologien entwickelt, braucht sie verlässliche Standards, die wir und die Kollegen in den nächsten Jahren gemeinsam entwickeln wollen. Erstes Ziel des Standards wird es sein, drahtlose Punkt zu Punkt-Verbindungen einsatzfähig zu machen.“

Schon jetzt lassen sich interessante Anwendungsbereiche identifizieren. Ein Beispiel sind die Verbindungen der Mobilfunkantennen zum jeweiligen Kernnetz, die künftig immer leistungsfähiger sein müssen, um den Bedürfnissen mobiler Nutzer zu entsprechen. Auch in den Hochleistungs-Serverfarmen (Datencentern) von IT-Unternehmen können die drahtlosen Punkt-zu Punkt-Verbindungen sinnvoll sein.

Die Funkübertragung kann hier wirtschaftlicher sein, als jeweils die Glasfaserkabel austauschen zu müssen. Der nächste darauf aufbauende Schritt auf der Agenda der Forscher ist die Übertragung auf mobile Geräte.

TU Braunschweig / PH

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