28.12.2023

Erwin-Schrödinger-Gastprofessur für Matthias Neubert

Auszeichnung für herausragende Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Elementarteilchenphysik.

Matthias Neubert von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Teilchenphysik die Erwin-Schrödinger-Gastprofessur 2024 der Universität Wien erhalten. Die Forschung von Neubert umfasst ein breites Themenspektrum der Teilchenphysik mit besonderem Schwerpunkt auf der Physik jenseits des Standardmodells und der Entwicklung effektiver Quantenfeldtheorien, die eine besonders präzise Berechnung von Streuprozessen an Teilchenbeschleunigern erlauben.

Abb.: Prof. Dr. Matthias Neubert, Erwin-Schrödinger-Gastprofessor 2024 an der...
Abb.: Prof. Dr. Matthias Neubert, Erwin-Schrödinger-Gastprofessor 2024 an der Universität Wien.
Quelle: W. Feldmann

Im Laufe des Jahres 2024 wird Neubert für vier Wochen in der Arbeitsgruppe Teilchenphysik der Universität Wien zu Gast sein. Ein erster Besuch im Frühjahr wird seine Serie von vier Vorträgen als Erwin-Schrödinger-Gastwissenschaftler eröffnen. Drei davon werden Fachvorträge im Rahmen des Teilchenphysikseminars der Fakultät für Physik sein. Bei der verbleibenden Vorlesung handelt es sich um einen Vortrag, der sich an die breite Öffentlichkeit richtet. Die Vortragsreihe wird vom „Verein zur Förderung der theoretischen Physik in Österreich“ organisiert und vom Kulturamt der Stadt Wien unterstützt. Während seines Besuchs wird Neubert eng mit seinen Kollegen in Österreich zusammenarbeiten und die Kooperation zwischen der JGU und der Universität Wien weiter vertiefen.

Die Erwin-Schrödinger-Gastprofessur wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert. Ihr Ziel ist der kulturelle Austausch in Verbindung mit wissenschaftlicher Forschung und Interaktion. Die Erwin-Schrödinger-Gastprofessur hat eine lange Tradition, geht auf Walter Thirring in den 1970er-Jahren zurück und wurde bereits mehr als fünfzig Mal an herausragende Forscher auf dem Gebiet der Teilchenphysik vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem der Nobelpreisträger Frank Wilczek und Pioniere der theoretischen Physik wie Sid Drell, Victor Weisskopf, James Bjorken, Roman Jackiw, Julius Wess und Michael Peskin.

Neubert studierte Physik in Siegen und Heidelberg, wo er 1990 auch promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Stanford University in den USA wechselte er 1993 als Staff Scientist an das Europäische Forschungszentrum CERN. 1999 folgte er einem Ruf an die renommierte Cornell University in den USA, wo er noch heute als Adjunct Professor tätig ist. Seit 2006 hat er die Professur für theoretische Hochenergiephysik an der JGU inne. Seit 2012 ist er zudem Sprecher des Exzellenzclusters PRISMA und des Folgeclusters PRISMA+ sowie Direktor des Mainzer Instituts für theoretische Physik (MITP).

Neubert ist einer der wenigen Wissenschaftler weltweit, die zweimal mit der höchstdotierten Forschungsförderung für Spitzenwissenschaftler in der EU, dem ERC Advanced Grant, ausgezeichnet wurde. Er ist einer der meistzitierten theoretischen Physiker Deutschlands. Seine Forschungsergebnisse sind in über 250 Publikationen und Übersichtsartikeln erschienen. Neubert ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Einem Mainzer Publikum ist er auch als Veranstalter der populären Vortragsreihe „Physik im Theater“ bekannt, in der aktuelle Ergebnisse aus der physikalischen Grundlagenforschung einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden.

JGU Mainz / RK


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