07.08.2023 • IYPT / GYPT

Deutschland auf Platz 2

Beim Online-Physik-Weltcup OYPT erreicht das deutsche Team Platz 2 hinter Singapur und holt sich damit die Silbermedaille.

Das Online Young Physicists‘ Tournament (OYPT) hat sich als Alternative zum IYPT für diejenigen Teams etabliert, die nicht vor Ort teilnehmen können. In diesem Jahr traf dies auf 18 Teams aus 15 Ländern zu, die aufgrund bestehender Reisewarnungen nicht zum offiziellen IYPT nach Pakistan fahren konnten. So traten zum Online-Physik-Weltcup OYPT 88 Schüler:innen an. Am Ende entschied erneut das Team aus Singapur den Wettbewerb für sich. Das deutsche Schülerteam landete auf einem beachtlichen zweiten Platz vor dem Team aus Österreich.

Im Vorfeld des Wettbewerbs gilt es, anspruchsvolle Aufgaben in monatelanger Arbeit zu erforschen. Diese Aufgaben lassen sich zwar in wenigen Worten formulieren, erfordern zur Beantwortung aber meist die Bearbeitung eines richtigen Forschungsprojekts. Dazu gehören das Studium der Fachliteratur, der Aufbau und die Durchführung eines Experiments und die theoretische Modellierung. In der Aufgabe „Oscillating Sphere“ galt es in diesem Jahr etwa, den Einfluss eines Magnetfeldes auf die Bewegung einer Kugel mit leitender Oberfläche zu untersuchen, die an einem dünnen Draht aufgehängt ist und in Rotation versetzt wird. Das gleiche Prinzip kann beim Einfangen von Weltraumschrott Anwendung finden.

Ungewöhnlich ist auch das Reglement des Wettbewerbs: Jeweils drei der fünfköpfigen Teams treten gegeneinander mit unterschiedlichen Rollen an. Das „Reporter-Team“ präsentiert seine Lösung, das „Opponent-Team“ sucht darin nach Schwachstellen, und das „Reviewer-Team“ bewertet beide. Im Rahmen eines „Fights“, der drei Stunden dauert, nimmt jedes Team jede Rolle einmal ein und erhält dafür Punkte von einer Fachjury. Siegreich ist am Ende das Team, das nicht nur eine überzeugende Lösung präsentiert, sondern diese in einem rhetorischen Wettstreit auf Englisch überzeugend verteidigen kann.

Beim OYPT 2023 traten Lius Liebenstein, Tarek Bećić, Luan Sliwa, Maja Lüdge...
Beim OYPT 2023 traten Lius Liebenstein, Tarek Bećić, Luan Sliwa, Maja Lüdge und Florian Bauer (von links) für Deutschland an. (Bild: DPG / Ann-Kathrin Raab)

Zum deutschen Team gehörten Maja Lüdge vom Friedrich-Schiller-Gymnasium in Königs Wusterhausen, Florian Bauer vom Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach, Tarek Bećić vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach, Luis Liebenstein vom Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße und Luan Sliwa vom Gymnasium Buckhorn in Hamburg. Sie waren die fünf besten Teilnehmenden beim diesjährigen German Young Physicists‘ Tournament (GYPT). Für das Nationalteam qualifizierten sie sich auf einem Workshop.

In fünf Vorrunden trat es gegen hochkarätige Teams aus Taiwan, Schweden, Neuseeland, Korea und einem internationalen Team an. Mit dem zweitbesten Ergebnis in der Vorrunde zog Deutschland neben Singapur und Österreich in das Finale ein. 

Die internationale Jury sah am Ende das Team aus Singapur mit 45,7 Punkten vorne, dicht gefolgt vom deutschen Team mit 42,8 und den Österreichern mit 40,5 Punkten. Damit ist Deutschland zum wiederholten Male Vize-Weltmeister hinter Singapur geworden und sicherte sich damit eine Silbermedaille.

„Es war ein tolles Turnier mit einem großartigen Ergebnis für unsere Fünf“, freut sich Michael Steck aus dem Organisationsteam der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Universität Ulm. Besonders danken möchte er dem schwedischen Team für dessen Gastfreundschaft. „Ein Hauch von Präsenzturnierluft konnten wir hier in Lund schnuppern.“ Denn im schwedischen Lund nahmen das schwedische, österreichische und deutsche Team am Online-Turnier teil. Gemeinsame Aktivitäten erlaubten es dort, internationale Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Möglich gemacht hat dies die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die seit vielen Jahren das GYPT und die Teilnahme am internationalen Wettbewerb finanziert.

Maike Pfalz / DPG

 

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