26.04.2024

Stabübergabe in Heidelberg

Susanne Mertens ist neue Direktorin am Max-Planck-Institut für Kernphysik.

Susanne Mertens ist neue Direktorin am Max-Planck-Institut für Kernphysik (MPIK) in Heidelberg. Sie hat das Amt der Direktorin im Nebenamt angetreten und wird es im März 2025 hauptamtlich übernehmen. Mertens forscht im Bereich der experimentellen Astroteilchenphysik und beschäftigt sich hier mit einigen der grundlegendsten Fragen der Physik, wie etwa der Masse und die Eigenschaften der Neutrinos, den Ursprung der Materie-Antimaterie Asymmetrie im Universum und die Natur der Dunklen Materie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen dabei sowohl in der Datenanalyse als auch auf der Entwicklung neuer Detektortechnologien für Großforschungsprojekte zum Nachweis dieser fundamentalen Bausteine unseres Universums. Dabei ist Mertens an vielen weltweit führenden Forschungs-Kollaborationen beteiligt und teils in leitenden Positionen engagiert, so etwa als Co-Sprecherin des weltweit führenden Experimentes KATRIN zur Messung der Neutrinomasse, als leitende Wissenschaftlerin des TRISTAN-Projektes, eine geplante Erweiterung von KATRIN zum Nachweis steriler Neutrinos, sowie des ComPol-Projektes, eine Satellitenmission zur Messung der Röntgenpolarisation des Röntgendoppelsternsystems Cygnus X-1.


Abb.: Susanne Mertens
Abb.: Susanne Mertens
Quelle: S. Mertens, TU München

Am MPIK kann ich auf jahrzehntelange Expertise auf dem Gebiet der Detektorentwicklung in der Hochenergiephysik zurückgreifen, dies ist ein unschätzbarer Vorteil für meine Forschungen“, erläutert Mertens. „Ich freue mich daher sehr, meine Forschungsgruppe am MPIK weiter aufbauen zu können und diese mit der hier vorhandenen Erfahrung voranzubringen.“

Auch eine enge Zusammenarbeit mit den vier weiteren Forschungsabteilungen am MPIK wird es geben. So können etwa die Expertisen in der Präzisionsspektroskopie und Massenbestimmungen der Abteilungen Blaum, Keitel und Pfeifer bei der Suche nach der Neutrinomasse oder der Entwicklung neuer Messmethoden zum Nachweis steriler Neutrinos- einem Kandidaten für Dunkle Materie- helfen. Auf eine bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Abteilungen Hinton und Lindner kann Susanne Mertens im Projekt LEGEND zurückgreifen, ein Experiment, dass sich dem Nachweis des neutrinolosen Doppelbetazerfalls widmet. Sollte dieser bisher nur theoretisch vorhergesagte Prozess gefunden werden, wäre dies ein Nachweis dafür, dass Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen darstellen. Dies könnte entscheidend zur Lösung des fundamentalen Problems der Materie-Antimaterie-Asymmetrie innerhalb unseres Universums beitragen.

Gerade auch im Bereich der Forschungen zur Natur der Dunklen Materie ist am MPIK in den letzten Jahren viel weltweit führende Forschung entstanden, ich freue mich meine eigenen Forschungsgebiete etwa um die Expertise im Bereich der WIMP-Suche mit dem XENON-Experiment zu erweitern und neue Technologien zu entwickeln“, führt Mertens aus.

Ein besonderes Augenmerk legt Mertens auch auf die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So wurden an der TU München seit 2018 bereits über vierzig Bachelor- und Masterarbeiten sowie sechs Doktorarbeiten unter ihrer Leitung angefertigt. Susanne Mertens wurde zudem bereits mehrfach mit der „Goldenen Kreide“, dem Lehrpreis der TUM, für die beste Vorlesung in den Masterstudiengängen Physik ausgezeichnet.

Susanne Mertens promovierte am Karlsruhe Institut für Technologie. Von 2012 bis 2016 war sie am Lawrence Berkeley National Laboratory in den USA als Postdoc tätig. Seit 2016 leitete Mertens eine unabhängige Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Physik in München und war gleichzeitig als Tenure-Track-Professorin an der TU München angestellt. 2019 konnte sie einen ERC Starting Grant einwerben und wurde im Mai 2022 zur W3-Universitätsprofessorin an der TUM berufen. Sie hat ihre Position als Direktorin am MPIK bereits im Nebenamt begonnen und wird zum 1. März 2025 die Nachfolge von Manfred Lindner hauptamtlich antreten.

MPIK/ DE

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