25.04.2024

Endoskopische Laser-Analysetechnik

Faserbasiertes, endoskopisches Analyse-System mit Mikroscanner nutzt laserinduzierte Plasmaspektroskopie.

Forscher der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) e.V. haben gemeinsam mit Partnern aus der Industrie ein innovatives Analyse-System entwickelt. Die endoskopische Laser-Analysetechnik namens „EndoDetect“ ermöglicht die Bewertung des Zustands von Baumaterialien und Bauteilen – und das ohne Beschädigung oder Materialprobenentnahme.


Abb.: Bei der laserinduzierten Plasmaspektroskopie, kurz LIBS werden intensive...
Abb.: Bei der laserinduzierten Plasmaspektroskopie, kurz LIBS werden intensive Laserpulse auf die Oberfläche der Materialprobe gerichtet.
Quelle: K. Schmiedel / WHZ

Die zerstörungsfreie Prüfung ist ein entscheidender Schritt in der Qualitätssicherung von Bauwerken. Durch diese Methode können Baumaterialien, Bauwerke oder Bauteile auf Sicherheit und Funktionsfähigkeit analysiert werden, ohne sie zu beschädigen oder Materialproben zu entnehmen. Derartige Prüfmethoden optimieren Qualitätskontrollen und sparen Kosten durch einfache und schnelle Inspektionen, welche Reparaturaufwendungen geringhalten und potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen.

Im Projekt „EndoDetect“ entwickelten Wissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau und des Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) e.V. an der WHZ gemeinsam mit den Projektpartnern LTB Lasertechnik und der SFK-Service aus Berlin sowie der Technischen Hochschule Wildau, ein faserbasiertes, endoskopisches Analyse-System mit einem Mikroscanner. Der Scanner soll die ortsaufgelöste Bestimmung der stofflichen Zusammensetzung von Metalllegierungen, insbesondere Schweißnähte in Hohlräumen ermöglichen. 

Die Umsetzung erfolgte mittels laserinduzierter Plasmaspektroskopie, kurz LIBS. Dabei werden intensive Laserpulse auf die Oberfläche der Materialprobe gerichtet, um ein Plasma zu erzeugen, das charakteristische Spektrallinien emittiert. Die chemische Zusammensetzung der Probe wird durch die spektrale Analyse dieser Lichtemissionen bestimmt. „Der mit den Partnern entwickelte LIBS-Endoskop-Demonstrationsaufbau beweist die Umsetzbarkeit unserer Idee und wurde für den Einsatz im Automobil- und Behälterbau zunächst im Labor getestet“, berichtet Karsten Schmiedel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WHZ.

Das FTZ entwickelte die Ansteuerungselektronik für den kleinen, leistungsstarken Scanner. „Dieser ist in der Lage, hochauflösende und präzise Bewegungen in einem Endoskop auszuführen, das in Hohlräume von Baumaterialien oder bei tiefgezogenen Bauteilen eingesetzt werden kann.“, erklärt Peter Hartmann. Des Weiteren designten die Wissenschaftler im FTZ den Endoskop-Kopf und befassten sich mit der Entwicklung und Prüfung von Techniken, die es ermöglichen, Material von einer Oberfläche abzutragen (Ablation) und gleichzeitig das dabei erzeugte Signal zu erfassen und zu analysieren.

Wissenschaftler der Fakultät Physikalische Technik/Informatik (WHZ) entwickelten und evaluierten eine optische Hochleistungsfaser. Mit dieser Faser kann gleichzeitig die Laserstrahlung auf die Oberfläche der Probe gerichtet und das entstehende Plasmalicht in der Faser zur Auswerteeinheit zurückgeleitet werden. Besonders wichtig war dabei die Vorbereitung der Faser durch das Verbinden von verschiedenen optischen Faserkomponenten.

WHZ / DE

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