Physik Journal 2 / 2019

Cover

Die Suche nach sterilen Neutrinos verläuft entlang einer „Energy Frontier” und einer „Intensity Frontier”. (Bild: Christian Hambrock, vgl. S. 28)

Meinung

Mitmachen statt zugucken!Hannes Vogel2/2019Seite 3

Mitmachen statt zugucken!

Ehrenamtliches Engagement im Studium erweitert den eigenen Horizont und stärkt das Demokratieverständnis.

Aktuell

Kerstin Sonnabend2/2019Seite 6

Ein elementarer Geburtstag

Alexander Pawlak / FZ Jülich2/2019Seite 7

Für kommende Computer

Anja Hauck / IAU2/2019Seite 8

Ein Himmel für alle

Kerstin Sonnabend2/2019Seite 10

Deutsch-russischer Zehnjahresplan

KIT / Maike Pfalz2/2019Seite 10

Forschen in der Fabrik

PTB / MPG / Maike Pfalz2/2019Seite 11

Kooperation für mehr Präzision

2/2019Seite 11

Helmholtz: Neue Interna­tional Research Schools

Maike Pfalz2/2019Seite 12

Bericht zum ILC

Matthias Delbrück2/2019Seite 13

China wendet sich von der Erde ab

Matthias Delbrück2/2019Seite 14

USA

Kernfusion reloaded / Auf zum Quantencomputer

Leserbriefe

Prof. Dr. Elmar Schmidt / Dr. Matthias Vaupel / Prof. Sigismund Kobe2/2019Seite 15

Kontroverse Klimadebatte

Zu: H. J. Schellnhuber, Physik Journal, Dezember 2018, S. 3

Margret Rink, Mara Osswald, Janina Lebendig-Kuhla und Dr. Andrea Lübcke /Margret Rink, Mara Osswald, Janina Lebendig-Kuhla und Dr. Andrea Lübcke / Aaron Held / Dipl.-Phys. Caroline Arnold / Dr. Astrid Eichhorn2/2019Seite 16

Unausgewogene Darstellung

Zu: G. Korn, Physik Journal, Dezember 2018, S. 27

High-Tech

Michael Vogel2/2019Seite 18

Detektor ganz klein - Für mehr Kontrast - Rekordverdächtige Effizienz - Alles frisch?

Im Brennpunkt

Vom Regenschirm zum chiralen SuperrotorOlga Smirnova2/2019Seite 20

Vom Regenschirm zum chiralen Superrotor

Kürzlich gelang es einer Gruppe von Physikern, ein symmetrisches Molekül mit Licht in einen chiralen Superrotor zu verwandeln.

Verschlucktes LichtFrank M. Rieger2/2019Seite 22

Verschlucktes Licht

Die Absorption kosmischer Gammastrahlung ermöglicht Einblicke in die Geschichte des Universums.

Nobelpreise

Kerstin Sonnabend2/2019Seite 24

"Do what you love and you will do your best"

Donna Strickland needed a high-intensity laser pulse for her PhD thesis studies and, therefore, she developed the chirped pulse amplification.

Donna Strickland needed a high-intensity laser pulse for her PhD thesis studies and, therefore, she developed the chirped pulse amplification. The Nobel Prize in Physics 2018 was awarded “for groundbreaking inventions in the field of laser physics”. Arthur Ashkin shared one half “for the optical tweezers and their application to biological systems”. The other half went jointly to Gérard Mourou and Donna Strickland “for their method of generating high-intensity, ultra-short optical pulses”. Donna Strickland is the third wom­an to win a Nobel Prize in Physics. She was working on her PhD thesis in the group of Gérard Mourou when she performed the awarded research and she was the first author of the decisive paper.

Chirped pulse amplification was not the topic of your PhD thesis. Why did you work on it anyway?


I was the only person in the group that was working on a high-intensity laser project. I was supposed to measure the ninth harmonic of a YAG laser impinging on a nickel plasma. Therefore, I needed a short laser pulse with sufficient energy but pulse compression did not work.


Why not?


There was a number of reasons – one of them being self-focussing. Because the self-focussing length changes with the power not all of the pulse can focus to the same point in space. Gérard Mourou, my supervisor at the time, came up with the idea of the so-called chirped pulse amplification to overcome the problem. We scrapped what I was working on before and started with the new technique...

 

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Überblick

Auf dem Weg zu neuen Ufern2/2019Seite 28

Auf dem Weg zu neuen Ufern

Sterile Neutrinos könnten Fragen aus Teilchenphysik und Kosmologie klären.

Neutrinos sind die einzigen Elementarteilchen, die im Standardmodell der Teilchenphysik nur als linkshändige Variante vorkommen und masselos sein sollten. Experimente zeigen allerdings, dass sie kleine Massen besitzen. Sollte es „sterile“ rechtshändige Neutrinos geben, könnten diese nicht nur die Neutrinomassen erklären, sondern auch einige der großen Fragen der Kosmologie lösen.

Mit dem Higgs-Boson wurde 2012 der letzte Baustein des Standardmodells der Teilchenphysik entdeckt. Zusammen mit der Allgemeinen Relativitätstheorie beschreibt das Modell nahezu alle Phänomene in der Natur auf mikroskopischer Ebene. Zwar gibt es von theoretischer Seite einige Fragen, beispielsweise was die Werte der Naturkonstanten bestimmt, ob sich alle Kräfte vereinheitlichen lassen und warum das Higgs-Boson leichter ist als vielfach vorher­gesagt. Experimentelle Tests haben das Standardmodell aber immer wieder bestätigt. Tatsächlich gibt es bisher nur ein einziges im Labor nachgewiesenes Phänomen, das ohne Zweifel eine Erweiterung des Standardmodells erfordert: die Neutrinooszillationen. Darunter versteht man, dass sich die Neutrinos verschiedener Generatio­nen – νe, νμ und ντ – ohne äußere Einflüsse in­einander umwandeln können (Infokasten).


Neutrinos sind diejenigen Elementarteilchen, über die wir bisher am wenigsten wissen, vor allem weil sie sich nur sehr schwer nachweisen lassen. Sie tragen weder eine elektrische Ladung noch eine Farbladung der starken Kernkraft. Abgesehen von der Schwerkraft, die für Elementarteilchen vernachlässigbar ist, spüren sie nur die schwache Kernkraft. Diese führt aber wegen ihrer sehr geringen Reichweite von weniger als einem Femtometer nur selten zu einer Wechselwirkung mit normaler Materie. Obwohl pro Sekunde mehr als 60 Milliarden Neutrinos von der Sonne durch jeden Quadratzentimeter unseres Körpers fliegen, reagiert in einem Jahr nur eine Handvoll davon mit unserem Körper. Diese geringe Wechselwirkung ist nicht nur für die Teilchenphysik interessant, sondern auch in der Quantenmechanik: Neutrinos können aufgrund ihrer seltenen Wechselwirkung über astronomische Distanzen kohärente Quantenzustände bilden...

 

 

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Ganzheitliche optische MesstechnikRalf B. Bergmann, Claas Falldorf, Armin Dekorsy, Carsten Bockelmann, Michael Beetz und Andreas Fischer2/2019Seite 34

Ganzheitliche optische Messtechnik

Die Computer-integrierte optische Messtechnik vollzieht einen Paradigmenwechsel zugunsten einer ganzheitlichen Beschreibung aller Komponenten des Messprozesses.

Die Qualitätssicherung moderner Prozesse und Produkte erfordert schnelle, präzise und robuste Messverfahren, die komplexe Geometrien erfassen können. Hierbei gilt: Was man nicht messen kann, kann man auch nicht herstellen! Die optische Messtechnik spielt für viele Anwendungen eine entscheidende Rolle. Allerdings ist es schwierig, die obigen Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen. Das neue Konzept der Computational Optical Metrology verknüpft physikalische, mathematische und wissensbasierte Ansätze.

Die Herausforderung für die optische Messtechnik in der Produktion [1] liegt in der Kombination hoher Messgeschwindigkeit, geringer Messunsicherheit, Toleranz gegenüber widrigen Messbedingungen wie Vibrationen und der geometrischen Komplexität des Messobjekts oder der Messsituation. Diese Forderungen zu kombinieren ist schwierig: Hochgenaue Messungen sind meist störempfindlich, und die Messung komplexer Geometrien erfordert oft viele Einzelmessungen. Für leis­tungsfähige Messsysteme werden die einzelnen Elemente dieser Systeme, allen voran die optischen Komponenten und die Datenauswertung, meist getrennt optimiert, und die Parameter des Messsystems gehen als fixe Größen in die Auswertung ein. In dieser Trennung liegt aber eine entscheidende Begrenzung für die Verbesserung von Messsystemen. Mit unserem Ansatz der Computational Optical Metrology (COMet, Computer-integrierte optische Messtechnik) streben wir einen Paradigmenwechsel an, der auf die konsequente Überwindung der Trennung zwischen Objekt und Messsystem mit allen seinen Komponenten zugunsten einer ganzheitlichen Beschreibung aller am Messprozess beteiligten Komponenten zielt.


Der „Tetraeder der optischen Messtechnik“ charakterisiert Messaufgaben und -systeme (Abb. 1) [2]. Er beschreibt Messgeschwindigkeit und Messunsicherheit sowie die Toleranz gegenüber Störungen und den Einfluss des Messobjekts oder der Messsituation. Für jede Kombination von Anforderungen ergibt sich eine charakteristische Füllung des Tetraeders. Die meisten Messsysteme haben ihre Stärken bei einem oder zwei Eigenschaften, die Herausforderung liegt aber in der Kombination aller Eigenschaften! ...

 

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Bildung und Beruf

„Ich verstehe auch die Computernerds, weil ich mich selbst dazuzähle.Maike Pfalz2/2019Seite 40

„Ich verstehe auch die Computernerds, weil ich mich selbst dazuzähle."

Seit Juni 2018 gehört der Physiker Hartmut Sprave als Chief Technology Officer zum Vorstand der MOBOTIX AG in Langmeil.

Schon während des Physikstudiums gründete Hartmut Sprave (51) zusammen mit seinem Bruder ein erfolgreiches Unternehmen. Nach dem Verkauf der Firma war Sprave mehrere Jahre bei der Loewe Technologies GmbH tätig, bevor er im letzten Jahr zur MOBOTIX AG wechselte. Das Softwareunternehmen bietet digitale und netzwerkbasierte Videoüber­wachungsanlagen an.

Woher kommt bei Ihnen das Interesse an der Technik?


Als ich elf Jahre alt war, hat mein Vater meinen beiden Brüdern und mir einen Computer geschenkt. Heute ist das nichts Besonderes, aber 1978 war das außergewöhnlich. Ich habe dadurch früh angefangem, selbst zu programmieren. Mit 13 Jahren habe ich für das Elektronikgeschäft meines Vaters eine Lagerverwaltung entwickelt. Die ers­ten Kundenprojekte folgten zwei, drei Jahre später.


Worum ging es dabei?


In den Ferien habe ich in der Firma meines Vaters mitgearbeitet und insbesondere die Softwareprogrammierung übernommen. Für Melitta haben wir damals die erste Kaffeemaschine mit Brühprofil gebaut oder für den Automobilzulieferer Eberspächer eine Standheizung programmiert...

 

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Physik im Alltag

Videodaten auf DiätBernd Müller2/2019Seite 42

Videodaten auf Diät

Um möglichst viele Programme gleichzeitig übertragen zu können, reduzieren Kompressionsalgorithmen die Informationsmengen vor der Übertragung drastisch.

Menschen

2/2019Seite 44

Personalien

2/2019Seite 48

Nachruf auf Franz Bader

2/2019Seite 49

Nachruf auf André Mischke

Maike Pfalz2/2019Seite 50

„Das erweitert den persönlichen Horizont."

Interview mit Petra Schwille

DPG

2/2019Seite 47

Jobbörse auf der Frühjahrstagung

Enrico Stein2/2019Seite 51

Gut vorbereitet in das Leben nach der Physik

Anfang Dezember organisierten die junge DPG und der Arbeitskreis Chancengleichheit gemeinsam ein Berufsvorbereitungsseminar im Magnus-Haus Berlin.

Künstliche Menschen gibt es nur in HollywoodBernd Müller2/2019Seite 52

Künstliche Menschen gibt es nur in Hollywood

Das Thema der letztjährigen Tagung „Forschung – Entwicklung – Innovation“ war die Künstliche Intelligenz.

Rezensionen

Prof. Dr. Winfried Petry2/2019Seite 56

A. Bunde et al. (Hrsg.): Diffusive Spreading in Nature, Technology and Society

Prof. Dr. Günter Reiter2/2019Seite 57

H.-J. Butt, M. Kappl: Surface and Interfacial Forces

Tagungen

Prof. Dr. Ulrike Kramm, Dr. Christina Birkel und Prof. Bai-Xiang Xu2/2019Seite 58

Materials Development for Automotive Propulsion

680. WE-Heraeus-Seminar

Prof. Dr. Harald Fritzsch, Prof. Dr. Leonid Glozman, Prof. Dr. Christian B. Lang, Prof. Dr. Willibald Plessas2/2019Seite 58

Quantum Chromodynamics and its Symmetries and its Symmetries

679. WE-Heraeus-Seminar

Prof. Dr. Bastian Märkisch, Prof. Dr. Hartmut Abele2/2019Seite 58

Particle Physics with Cold and Ultracold Neutrons

681. WE-Heraeus Seminar

Prof. Dr. Carsten Schuck, Prof. Dr. Tim Bartley, Dr. Döndü Sahin, Dr. Alexander Korneev2/2019Seite 59

Physics and Applications of Superconducting Nanowire Single Photon Detectors

683. WE-Heraeus Seminar

Dr. Cindy Dirscherl, Prof. Dr. Sebastian Springer, Prof. Dr. Gerhard Schütz, Dr. Eva Sevcsik2/2019Seite 59

Micro- and Nanostructured Biointerfaces

682. WE-Heraeus-Seminar

2/2019Seite 59

44. Praktikumsleitertagung

2/2019Seite 61DPG-Mitglieder

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