Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker hat sich im letzten Jahr erfreulich entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 14 Prozent gesunken, ebenso der Anteil an Berufseinsteigern unter den Arbeitslosen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten blieb gleich, während die Zahl der offenen Stellen gestiegen ist.
Von 2017 auf 2018 (gleitender Jahresdurchschnitt, September 2017 bis September 2018) ist die Anzahl der arbeitslosen Personen im Erwerbsberuf Physiker um 14 Prozent gesunken. Damit setzt sich der erfreuliche Trend der letzten zwei Jahre fort, wie die Entwicklung der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten arbeitssuchenden Physikerinnen und Physiker deutlich zeigt (Abb. 1).1) Nach einem Minimum um das Jahr 2008, also vor der letzten Wirtschaftskrise, stiegen die Arbeitslosenzahlen langsam an, bis sie etwa 2016 ein Maximum erreichten. Noch sind die Arbeitslosenzahlen nicht ganz so niedrig wie 2008, sollte der Trend aber weiter anhalten, könnte dieses Minimum bald erreicht sein. Von den Arbeitslosen im Jahr 2018 waren 80 Prozent männlich und 20 Prozent weiblich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen um neun Prozent zurückgegangen, die der arbeitslosen Männer um 15 Prozent. Betrachtet wird in der Regel der Zeitraum von Oktober eines Jahres bis September des Folgejahres. Die berechneten Werte beziehen sich auf den Jahresdurchschnitt. Zum Vergleich: Im gesamten Akademikerbereich sind die Arbeitslosenzahlen 2017 um zwei Prozent gesunken [3].
Zur richtigen Einordnung aller Zahlen in diesem Artikel ist Folgendes zu beachten: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) erfasst lediglich jene Arbeitslosen, die eine Tätigkeit im Erwerbsberuf Physiker (also in klassischen Physikberufen) anstreben. Die 2016 veröffentlichte Arbeitsmarktstudie der DPG zeigte jedoch, dass nur etwas mehr als jeder fünfte Akademiker mit einem Physikabschluss auch im Erwerbsberuf Physiker arbeitet [4]. Dieser Anteil ist im Vergleich zur Vorgängerstudie [5], die auf dem Mikrozensus2) 2007 basiert, sogar noch leicht gesunken. Physikerinnen und Physiker, die beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, in der Beratung, als Geschäftsführer oder als (Hochschul-)Lehrer arbeiten wollen, erfasst die Statistik nicht. Die in diesem Artikel angegebenen Zahlen beschreiben also nur eine Untergruppe. Die Gesamtzahl der arbeitsuchenden Physikerinnen und Physiker (und auch der Beschäftigten) ist daher höher anzusetzen...