28.05.2019 • Astrophysik

Röntgenaugen für den Sternenhimmel

Einzigartige Software für das Weltraumobservatorium ATHENA.

Mit Röntgenaugen tief in das heiße Universum schauen: Das soll die Röntgen­integral­feld­einheit X-IFU an Bord von ATHENA, dem künftigen Weltraum­observatorium der europäischen Weltraum­organisation ESA, möglich machen. Das Projekt hat jetzt eine wichtige Hürde genommen: Die Machbarkeit des Instruments ist von der ESA und der französischen Weltraum­organisation CNES bestätigt worden. Jörn Wilms und sein Team von der Uni Erlangen-Nürnberg unter­stützen mit einer besonderen Software für mathematische Modelle das Projekt. Das ATHENA-Weltraum­teleskop wird in den frühen 2030er Jahren starten.

Abb.: Ein supermassereiches schwarzes Loch. Mit ATHENA sollen unter anderem...
Abb.: Ein supermassereiches schwarzes Loch. Mit ATHENA sollen unter anderem Informationen über die Entstehung solcher schwarzen Löcher gesammelt werden. (Bild: IRAP-OMP)

Das Team um Wilms hat eine Software entwickelt, die den gesamten geplanten Detektions­prozess in Geräten wiedergeben und mit der sich simulieren lässt, welche Daten von Instrumenten wie X-IFU erfasst werden. „Wir können damit mathematische Modelle bauen, die so ausgereift sind, dass die simulierten Daten den Messdaten aus den Geräten gleichen“, erklärt Wilms. „Das brauchen wir, um die Leistung der Geräte optimieren zu können.“ Mit ihrer einzigartigen Simulations­software sind die Forscher sehr gefragt: Sie lässt sich auf alle möglichen Missionen anpassen und ermöglicht spezifische Leistungs­studien.

X-IFU stellt zusammen mit dem vom MPI für extraterrestrische Physik koordinierten Wide Field Imager die wissenschaftliche Nutzlast von ATHENA. Beide Instrumente werden mit dem Röntgenteleskop einen Energiebereich beobachten, der nur vom Weltraum aus zugänglich ist: das heiße und energetische Universum, also die Welt von Galaxienhaufen, schwarzen Löchern und explodierenden Sternen. Diese Objekte enthalten die Schlüssel zum Verständnis der Entstehung und Entwicklung des Universums.

X-IFU wird den Forschern ermöglichen, wichtige Informationen über die Bildung und Entwicklung der im Universum beobachteten großen Materie­strukturen zu erlangen. Zudem sollen so Daten über die Entstehung von schwarzen Löchern und ihre Wechselwirkung mit den Galaxien, in denen sie sich befinden, gesammelt werden.  Der Wide Field Imager, an dem die Uni Erlangen-Nürnberg ebenfalls beteiligt ist, wird hierfür besonders die weiträumigen Strukturen abbilden und Strahlung aus der Nähe der schwarzen Löcher vermessen. 

FAU / RK

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