04.07.2016

Mit Goldmedaille auf Platz 2

Beim diesjährigen IYPT in Jekaterinburg hat Deutschland den zweiten Platz und die Goldmedaille errungen. Auf Platz 1 landete erneut das Team aus Singapur.

Ein hervorragender zweiter Platz und eine Goldmedaille – das ist das beachtliche Resultat des deutschen Teams beim diesjährigen International Young Physicists‘ Tournament (IYPT), das vom 26. Juni bis 3. Juli in Jekaterinburg stattgefunden hat. Bereits zum vierten Mal in Folge gewann Singapur das Turnier, auf den Plätzen 3 und 4 landeten die Teams aus der Schweiz und aus Taiwan. Teams aus 29 Ländern haben sich beim 29. IYPT in der östlichsten Großstadt Europas spannende Fights an der russischen Ural Federal University geliefert.

Das Besondere am IYPT sind die 17 Aufgaben, die sich zwar in wenigen Worten formulieren lassen, zur Beantwortung aber meist die Bearbeitung eines richtigen Forschungsprojekts erfordern. Dazu gehört das Studium der Fachliteratur, der Aufbau und die Durchführung eines Experiments und die theoretische Modellierung. In diesem Jahr bestanden die Aufgaben beispielsweise darin, die Bewegung eines hochelastischen Balls zu untersuchen, der zwischen zwei Platten hin und her hüpft, oder zu analysieren, unter welchen Bedingungen ein Koffer, der auf zwei Rädern gezogen wird und dabei von einer Seite zur anderen schwankt, umkippt.

Ungewöhnlich ist auch das Reglement des Wettbewerbs: Jeweils drei der fünfköpfigen Teams treten gegeneinander mit unterschiedlichen Rollen an. Das „Reporter-Team“ präsentiert seine Lösung, das „Opponent-Team“ sucht darin nach Schwachstellen, und das „Reviewer-Team“ bewertet beide. Im Rahmen eines „Fights“, der drei Stunden dauert, nimmt jedes Team jede Rolle einmal ein und erhält dafür Punkte von einer Fachjury. Siegreich ist am Ende das Team, das nicht nur eine überzeugende Lösung präsentiert, sondern diese in einem rhetorischen Wettstreit auf Englisch überzeugend verteidigen kann.

Das deutsche IYPT-Team kann sich über den zweiten Platz und eine Goldmedaille freuen. In der hinteren Reihe stehen die Betreuer Felix Wechsler, Florian Ostermaier und Michael Steck (v.l.n.r.), in der vorderen Reihe das erfolgreiche Team (v.l.n.r.): Sören Selbach, Carina Kanitz, Jonas Landgraf, Ann-Kathrin Raab und Fabian Eller (Foto: Felix Wechsler)

Das deutsche Team mit Kapitän Jonas Landgraf (18) und Fabian Eller (18) aus Weiden, Carina Kanitz (18) aus Erlangen, Sören Selbach (18) aus Koblenz und Ann-Kathrin Raab (18) aus Rosenheim hat sich in diesem Jahr in einem intensiven Auswahlverfahren durchgesetzt: Sie wurden ausgewählt aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen beim German Young Physicists‘ Tournament (GYPT) im Februar sowie bei einem Auswahlworkshop im März. Dort zeichneten sie sich bei der Präsentation eines Problems, bei einem Theorietest und bei einer experimentellen Arbeitsphase aus. So fuhren die 18-jährigen Schüler gut vorbereitet zum Physik-Worldcup nach Jekaterinburg, wo sie von Beginn an auf den vorderen Plätzen mitspielten.

Schon nach dem ersten Wettkampftag lag das deutsche Team auf dem dritten Platz. Mit einer hervorragenden Leistung am zweiten Tag schoben sich die Schüler sogar auf den zweiten Platz vor und galten neben der Schweiz und Singapur als klarer Favorit. Die drei Teams konnten sich deutlich von der Konkurrenz absetzen, doch da das Team aus Taiwan fünf Wettkämpfe der Vorrunde gewinnen konnte, zog es ebenfalls in das Finale ein.

In einem spannenden vierstündigen Finale konnte Deutschland schließlich den zweiten Platz erringen und musste sich nur knapp dem Team aus Singapur geschlagen geben. Alle vier Finalisten erhalten eine Goldmedaille. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das Beste gegeben, was wir konnten“, freute sich Kapitän Jonas Landgraf, der nach drei Teilnahmen seine aktive IYPT-Karriere nun beenden wird. Sein Kollege Fabian Eller, der 2017 ebenfalls nicht mehr dabei sein wird, hat bereits einen Tipp für die nächste deutsche IYPT-Generation: „Nicht schlechter sein als wir. Denn auch Singapur lässt sich schlagen.“ Im nächsten Jahr ist Singapur zudem Gastgeber für das IYPT – das verspricht besondere Spannung für den anspruchsvollen Wettbewerb.

Maike Pfalz

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