14.02.2024

Hitzewellen in der Arktis

Marine Hitzewellen treten wegen der Erderwärmung regelmäßiger auf.

Marine Hitzewellen werden in der Arktis künftig regelmäßig auftreten und sind auf den vom Menschen verursachten Anstieg von Treibhaus­gasen zurückzuführen. Dies belegt eine aktuelle Studie, die Armineh Barkhor­darian vom Exzellenz­cluster für Klimaforschung CLICCS an der Universität Hamburg jetzt veröffent­licht hat. Seit 2007 haben sich die Bedingungen in der Arktis verschoben. Zwischen 2007 und 2021 ereigneten sich in den Randgebieten des Arktischen Ozeans elf Hitzewellen, bei denen die Wasser­temperatur an der Oberfläche durch­schnittlich 2,2 Grad Celsius wärmer war als das langjährige Mittel. Die Hitzewellen hatten eine mittlere Dauer von 37 Tagen. Ab 2015 traten sie jährlich auf.

Abb.: Die akkumulierte Wassertemperatur zeigt, dass sich die bislang stärkste...
Abb.: Die akkumulierte Wassertemperatur zeigt, dass sich die bislang stärkste Hitzewelle im Arktischen Ozean über 103 Tage im Jahr 2020 ereignete.
Quelle: A.Barkhordarian, CLICCS / UHH

Die bislang stärkste Hitzewelle ereignete sich 2020. Sie dauerte 103 Tage mit Spitzen­temperaturen von vier Grad Celsius über dem lang­jährigen Mittel. Die Wahrschein­lichkeit, dass eine solche Hitzewelle ohne den Einfluss von menschen­gemachten Treibhau­sgasen aufgetreten wäre, liegt unter einem Prozent, errechnete das Team um Barkhordarian vom Exzellenz­cluster CLICCS. Es grenzte dadurch die Bandbreite ein, welche Entwicklungen in der Arktis künftig plausibel sind. So werden jährliche Hitzewellen in Zukunft die Regel sein.

Barkhordarian weist außerdem erstmals nach, dass arktische Hitzewellen entstehen, wenn das Meereis nach dem Winter früh und schnell schmilzt. Dadurch kann sich bis zum Zeitpunkt der maximalen Sonnen­einstrahlung im Juli viel Wärme im Wasser anreichern. „2007 hat in der Arktis eine neue Phase begonnen“, sagt die Expertin für Klima­statistik an der Universität Hamburg. „Es gibt immer weniger dickes Eis, das mehrere Jahre alt ist. Stattdessen nimmt der Anteil von einjährigem, dünnen Eis beständig zu.“ Das dünne Eis ist jedoch weniger haltbar und schmilzt schneller, sodass die Sonnen­einstrahlung ungehindert die Wasser­oberfläche erwärmen kann.

Offiziell spricht man von einer marinen Hitzewelle, wenn die Temperaturen an der Wasser­oberfläche an mindesten fünf aufeinander­folgenden Tagen höher sind als 95 Prozent der Werte aus den letzten dreißig Jahren. „Nicht nur der anhaltende Verlust des Meereises, auch das wärmere Wasser kann das Ökosystem Arktis dramatisch beein­trächtigen“, sagt Barkhordarian. Nahrungs­ketten können abreißen, Fischbestände geschädigt werden und insgesamt kann die biologische Vielfalt abnehmen.

U. Hamburg / JOL

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