06.02.2019

Bessere Vorhersage für den Geomagnetismus

ESA-Satellitenmission Swarm liefert hochpräzise Messdaten.

Die obere Atmosphäre – die Ionosphäre – wird durch Sonneneinstrahlung ionisiert. Starke Schwankungen im Elektronengehalt können trans-ionosphärische Navigationssignale, wie beispielsweise von Galileo oder GPS, beeinträchtigen und somit die Navigation ständig stören. In der Nähe des Äquators entstehen bei Sonnenuntergang regelmäßig so genannte Plasmaunregelmäßigkeiten und bilden weltweit die schwersten Unterbrechungen dieser trans-ionosphärischen Signale. Fortschritte beim Verständnis der Entwicklung dieser geomagnetischen Gewitter sind entscheidend für ihre Vorhersage und damit für die Sicherung unserer modernen Gesellschaft. 

Abb.: Illustra­tion der SWARM-Satel­liten zur Ver­messung des...
Abb.: Illustra­tion der SWARM-Satel­liten zur Ver­messung des Erd­magnetfelds. (Bild: ESA / ATG Medialab)

Juan Rodriguez-Zuluaga und Claudia Stolle aus der Sektion Geomagnetismus am Geoforschungszentrum Potsdam haben jetzt einzigartige Messungen des Erdmagnetfeldes und der Elektronendichte in der Ionosphäre analysiert. Die Daten stammen von der Esa-Satellitenmission Swarm und zeigen den Energiefluss in Zusammenhang mit diesen Plasmaunregelmäßigkeiten.

Diese neuartige Erkenntnis, die ohne hochpräzise Beobachtungen aus der Swarm-Mission nicht möglich gewesen wäre, hat nach Angaben der Forschenden das Verständnis der Plasmaphysik in der oberen Atmosphäre entscheidend vorangebracht. Durch eine verbesserte Vorhersage von äquatorialen Plasmaunregelmäßigkeiten können erwartete, aber vermeidbare Fehlinformationen durch Navigationssysteme wie Galileo oder GPS besser quantifiziert werden.

GFZ / JOL

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