06.06.2023

Abheben mit Wasserstoff

Fliegender Wasserstoff-Prüfstand erhält umfangreiche Förderung.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK fördert mit 45,2 Millionen Euro die Beschaffung eines Regional­flugzeugs sowie dessen Umrüstung und Nutzung als fliegender Wasserstoff-Prüfstand (Flying Testbed). Den entsprechenden Förder­bescheid hat die Koordinatorin der Bundes­regierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Anna Christmann, heute an die Vorstand­vorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Anke Kaysser-Pyzalla, übergeben.

 

Die Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 ist Teil des BMWK-Luftfahrtforschungs­programms LuFo Klima, dem zentralen Instrument, mit dem die Bundes­regierung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt. Nach Beschaffung und Umrüstung eines Regional­flugzeugs sollen erste Flugversuche bereits im kommenden Jahr stattfinden. Das fliegende Testlabor wird Industrie- und Forschungs­partnern offenstehen – gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups, die selbst keine Möglichkeit für Flugtests haben. Auf diese Weise können vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flug­bedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen.

Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Christmann: „Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auch in der Luftfahrt zu erreichen, muss die Technologieentwicklung jetzt auf breiter Front Fahrt aufnehmen. Mit dem neuen fliegenden Wasserstoff-Testlabor und seinem Open-Source-Ansatz gehen wir gemeinsam mit DLR und Industrie einen neuen Weg. Wir wollen mit möglichst vielen Partnern gemeinsam Technologien zu einem frühen Entwicklungs­zeitpunkt im Flug erproben. Dies ist zugleich eine Einladung an weitere europäische Partner, sich frühzeitig für den nächsten Schritt – die Entwicklung eines Demonstrators für einen Mittelstreckenjet – in ähnlicher Art und Weise zu vernetzen und Kollaborationen aufzubauen.“

DLR-Vorstands­vorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla: „Vor dem Hintergrund des Pariser Klimaschutz­abkommens verfolgt das DLR das Ziel einer klimaverträglichen Luftfahrt. Der Weg dorthin erfordert auch disruptive Ansätze bei der Entwicklung neuer Antriebe und Systeme einschließlich hybrid-elektrischer Konzepte auf Basis von Wasserstoff­technologien und neuartigen Treibstoffen. Hier werden etwa zukünftige System­technologien, Brennstoff­zellen, Kraftstoff­systeme und deren Integration eine wichtige Rolle spielen. Wir freuen uns daher besonders, nun mit dem neuen fliegenden Testlabor einen vielseitigen Flugversuchs­träger für diese Wasserstoff­technologien der klimaverträglichen Luftfahrt aufbauen zu können, der den Weg zu einer neuen Flugzeug­generation ebnet. Mit der Systemkompetenz des DLR in der Luftfahrt­forschung bringen wir uns an zentraler Stelle ein in enger Abstimmung und in Kooperation mit der Luftverkehrsindustrie, der Luftverkehrs­wirtschaft ebenso wie mit KMU und Start-ups.“

Das Luftfahrtforschungs­programm LuFo Klima und sein seit 2022 aufgebauter Schwerpunkt für disruptive H2-Technologien ist ein zentrales Förder­instrument des Bundes, um Unternehmen der deutschen Luftfahrt­industrie und Forschungs­einrichtungen bei der Entwicklung von klimaneutralen Technologien zu unterstützen. Der heute übergebene Bescheid ist dabei Bestandteil des neuen H2-Förder­schwerpunkts UpLift H2 Aviation (UpLift) in LuFo Klima, mit dem ab 2023 ein nochmals verstärkter Fokus auf die frühzeitige praktische Erprobung von Wasserstoff-Technologien im Flug und in Bodenprüf­ständen gelegt wird.

DLR / DE

 

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