Physik Journal 5 / 2015

Cover

Freie-Elektronen-Laser wie die Linac Coherent Light Source (LCLS) in Stanford eröffnen vielfältige Experimentiermöglichkeiten (vgl. S. 31, Bild: LCLS).

Meinung

Noch lange hoher BedarfChristoph E. Düllmann5/2015Seite 3

Noch lange hoher Bedarf

Ungeachtet der Bedeutung der Kernchemie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Stellen und Ausbildungsangebote signifikant verringert.

Inhaltsverzeichnis

Mai 20155/2015Seite 1

Mai 2015

Freie-Elektronen-Laser wie die Linac Coherent Light Source (LCLS) in Stanford eröffnen vielfältige Experimentiermöglichkeiten (vgl. S. 31, Bild: LCLS).

Aktuell

Maike Pfalz5/2015Seite 6

Auf neuen Wegen

Leibniz-Gemeinschaft / MP5/2015Seite 7

Höchste Frequenzen, Niedertemperaturplasmen und Klimafolgen

Alexander Pawlak5/2015Seite 8

Perspektive statt Befristung

MPG5/2015Seite 10

Förderung für Doktoranden

DHV5/2015Seite 10

Ein Y für den Nachwuchs

Kilo ante portasS. Jorda / PTB5/2015Seite 11

Kilo ante portas

BMBF5/2015Seite 11

Innovative Zentren

Matthias Delbrück5/2015Seite 12

Frankreich forscht

Stefan Jorda5/2015Seite 12

Im Herzen von Paris

Rainer Scharf5/2015Seite 13

USA

Gammastrahlenobservatorium eingeweiht / Freier Zugang gefordert / Gravitationswellen an der Grenze / DUNE statt LBNE

Matthias Delbrück5/2015Seite 13

Ins Reich der Mittelwelle?

Leserbriefe

Thomas Faestermann5/2015Seite 15

Falsche Unsicherheit

Zu: „Datiertes Eisen”, März 2015,S. 25

Fritz Siemsen5/2015Seite 15

Realismus und Quantentheorie

Zu „Kann man Atome sehen?“ von Roland Bennewitz und Nico Strobach, März 2015, S. 37

High-Tech

Michael Vogel5/2015Seite 16

Mit Schall sehenZuverlässigere EnergiespeicherLeiser fliegenFolie statt Elektromagnet

Im Brennpunkt

Teleportation im DoppelpackGregor Weihs5/2015Seite 18

Teleportation im Doppelpack

Mit einer technischen Meisterleistung ist es gelungen, Spin- und Bahndrehimpuls eines Photons auf ein anderes zu teleportieren.

Ein Baustein stark korrelierter MaterieDieter Jaksch5/2015Seite 20

Ein Baustein stark korrelierter Materie

Ein Doppeltopfpotential und Lithium-Atome ermöglichen es, den einfachsten Baustein des Fermi-Hubbard-Modells zu realisieren.

Überblick

Das Universum aus Sicht des NeutronsStephan Paul5/2015Seite 23

Das Universum aus Sicht des Neutrons

Experimente mit Neutronen ergänzen Hochenergieexperimente an Beschleunigern, um Rätsel aus dem frühen Universum zu lösen.

Unser heutiges Wissen über die Entwicklung des Universums ist geprägt durch das Standardmodell der Kosmologie und der Teilchenphysik. Neben Experimenten an Beschleunigeranlagen bzw. in Untergrundlaboren dienen vor allem Präzisionsexperimente bei sehr niedrigen Energien dazu, Aussagen zu Vorgängen im frühen Universum zu treffen. Hierbei spielt das Neutron aufgrund seiner Eigenschaften eine wichtige Rolle...

Die Standardmodelle der Kosmologie und der Teilchenphysik erlauben Aussagen über die Exis­tenz physikalischer Abläufe und ihre Zusammenhänge, die unsere Vorstellung über die Geschichte des Universums prägen. Dabei extrapolieren wir die Theorie in Bereiche der Temperatur, der Energiedichte und räumlicher Dimensionen, die experimentell direkt nicht zugänglich sind. Dieses gewagte Unterfangen wird jedoch durch Beobachtungen aus dem Labor und Betrachtungen des Himmels gestützt. Das Standardmodell beruht konzeptionell auf Annahmen zur räumlichen Dimensionalität, Brechung fundamentaler Symmetrien (z. B. CP) und Existenz Dunkler Materie. Hierzu wurden bisher keine oder nur unzureichende experimentelle Antworten gefunden. Andere Stützpfeiler der Kosmologie sind die Details der kosmischen Hintergrundstrahlung, das genaue Verständnis der primordialen Nukleosynthese sowie die Existenz des Big Bang. Alle diese Konzepte betreffen direkt oder indirekt die ersten drei Minuten unseres Universums.

Wie aber können wir diese Hypothesen stützen oder präzisere Aussagen zu Schlüsselvorgängen im sehr frühen Universum machen? Neben astronomischen Beobachtungen sind diese Fragen vor allem mit dem Verständnis des Mikrokosmos verbunden. Hier spielen Experimente an Beschleunigeranlagen (Symmetrie­untersuchungen) oder in Untergrundlaboratorien (Suche nach Dunkler Materie) sowie Präzisionsexperimente bei sehr niedrigen Energien eine Schlüsselrolle. Neutronen sind dabei aufgrund ihrer Eigenschaften – wie der elektrischen Neutralität, ihrer im Vergleich zu Atomen kleinen elektrischen Polarisierbarkeit sowie ihrer Lebensdauer von fast 15 Minuten – ideale Untersuchungsobjekte. Zudem sind sie in der Natur zahlreich vorhanden, wenn auch immer nur in gebundener Form. Wie aber können wir mit Neutronen unsere Vorstellung von den Vorgängen im frühen Universum untermauern? Wir wollen dazu im Folgenden spezifische Fragestellungen diskutieren sowie Messkonzepte und ihre experimentelle Umsetzung vorstellen. Alle diese Präzisionsmessungen unterliegen einigen Grundvoraussetzungen wie hoher Energieauflösung, hoher Sensitivität und Reduktion von Falscheffekten. Hohe Ener­gieauflösung erfordert lange Beobachtungszeiten bei stabilen Bedingungen, hohe Sensitivität verlangt hohe Empfindlichkeit für kleine Messeffekte bei kleinem statistischen Rauschen des Messsignals, und die Vermeidung von Falscheffekten stellt höchste ­Anforderungen an die Apparatur...

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Nichtlineare Optik mit RöntgenlichtNina Rohringer5/2015Seite 31

Nichtlineare Optik mit Röntgenlicht

Freie-Elektronen-Laser eröffnen mit ihren hohen Intensitäten vielfältige Experimentiermöglichkeiten.

Freie-Elektronen-Laser zählen zu den intensivsten Röntgenquellen und erlauben es erstmals, nichtlineare optische Effekte mit Röntgenlicht zu untersuchen – aufgrund der extrem kleinen Wechselwirkungsquerschnitte und der direkten Kopplung ans elektronische Kontinuum allerdings mit deutlichen Unterschieden zur nichtlinearen Optik mit sichtbaren Licht. Nach ers­ten grundlegenden Untersuchungen stehen nun die Entwicklung neuer nichtlinearer spektroskopischer Methoden und der Nachweis nichtlinearer optischer Prozesse in Festkörpern im Vordergrund.

Mit der Inbetriebnahme der Freie-Elektronen-Laser (FEL) FLASH in Deutschland [1], LCLS in den USA [2] und SACLA in Japan [3] stehen hochintensive Quellen für Röntgenstrahlung mit Wellenlängen von 10 bis 0,06 Nanometer zur Verfügung. Im Vergleich zu den bislang modernsten Speicherringquellen wie PETRA III am DESY in Hamburg liefern FELs eine um neun Größenordnungen bessere Spitzenbrillanz – ein Maß für die spektrale Qualität, Intensität und Divergenz des Röntgenstrahls. Für die orts- und zeitaufgelöste Untersuchung von elektronischer und nuklearer Dyna­mik sind es vor allem die kurzen Pulse im Femtosekunden-Bereich, die FELs attraktiv für Anwendungen machen. Auf dieser Zeitskala läuft das Aufbrechen und Bilden von chemischen Bindungen – die fundamentalen Prozesse, auf die chemische Reaktionen zurückzuführen sind – ebenso ab wie kohärenter Ladungs- und Energietransport oder relevante Prozesse in der Photosynthese. Diese lassen sich nun durch ultrakurze Röntgenpulse mit spektroskopischen Methoden oder durch Röntgenbeugung untersuchen. Darüber hinaus glänzen FELs mit Spitzenintensitäten, die jene an Speicherringquellen um zehn Größenordnungen übertreffen. Damit eröffnen FELs nicht nur neue Möglichkeiten für die Strukturbestimmung durch Röntgenbeugung an Nano­kristallen [4], an einzelnen Zellen und vielleicht künftig auch an einzelnen Molekülen, sondern an ihnen lassen sich auch erstmals nichtlineare optische Effekte mit Röntgenlicht realisieren.

Den Begriff „nichtlinear“ wollen wir vorerst ganz allgemein als die Wechselwirkung eines Quantensystems mit mehr als einem Photon definieren: Im Gegensatz zu Speicherringquellen, an denen die Wechselwirkungswahrscheinlichkeiten pro Atom und pro Puls im Bereich von 10–7 liegen (Infokasten „Ionisationswahrscheinlichkeiten“), kann ein einziges Atom über die Dauer eines fokussierten FEL-Pulses mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit mit mehr als einem Photon in Wechselwirkung treten. Dies kann zu erhöhten „Strahlenschäden“ als Folge von Mehrfachionisation der Probe führen und damit die elektronische Struktur verändern. Die Messdauer mit intensiver Röntgenstrahlung muss daher so kurz gehalten werden, dass eine Veränderung oder Zerstörung der Probe das Messergebnis nicht beeinflusst. Die hohen Intensitäten eröffnen darüber hinaus neue Möglichkeiten für nichtlineare spektroskopische Methoden im Röntgenbereich, um elektronische Strukturveränderungen z. B. bei der Photosynthese zu untersuchen...

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Physik im Alltag

Aufschlussreiches InfrarotlichtMichael Vogel5/2015Seite 38

Aufschlussreiches Infrarotlicht

Mit Autorefraktometern lässt sich die Sehleistung relativ genau ermitteln. Sie messen die lichtbrechende Wirkung des Auges ohne Zutun des Patienten.

Menschen

5/2015Seite 40

Personalien

Maike Pfalz5/2015Seite 43

„Die Fachlaufbahn bietet mir eine riesige Bandbreite.“

Interview mit Michael Totzeck

Norbert Koch, Oliver Benson und Joachim Puls5/2015Seite 44

Nachruf auf Fritz Henneberger

Walter Schmidt-Parzefall und Klaus R. Schubert5/2015Seite 45

Zum Gedenken an Klaus Winter

Arild Lacroix und Helmut Müller5/2015Seite 46

Nachruf auf Dietrich Wolf

Bücher/Software

Jochen Heitger5/2015Seite 49

T. Lancaster und S. J. Blundell: Quantum Field Theory for the Gifted Amateur

Michael Schaaf5/2015Seite 49

H. Lipkin: Andrej Sakharov. Quarks and the Structure of Matter

DPG

5/2015Seite 30

Mitgliedschaft in der DPG

5/2015Seite 50

Bad Honnef Physics School

Entropy and Information: the statistical mechanics perspective / Computational Physics of Complex and Disordered Systems

Tagungen

Christian Heiliger, Phivos Mavropoulos und Ilja Turek5/2015Seite 52

Green’s Functions in Ab Initio Electronic Structure Calculations of Solids: From Implementations to Applications

584. WE-Heraeus-Seminar

Carsten Beta, Harald Engel und Kenneth Showalter5/2015Seite 52

Model Systems for Understanding Biological Processes

International WE-Heraeus Physics School

Weitere Rubriken

5/2015Seite 53

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