23.10.2009

Trumpf rechnet mit Übergangsjahr

Trotz 22 % Umsatzeinbruch hat der Hersteller von Lasern und Werkzeugmaschinen 52,2 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. In der Krise setzt das Unternehmen auf Weiterbildung statt Entlassungen und investiert in Forschung und Entwicklung.

Trumpf rechnet mit Übergangsjahr

Trotz 22 % Umsatzeinbruch hat der Hersteller von Lasern und Werkzeugmaschinen 52,2 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. In der Krise setzt das Unternehmen auf Weiterbildung statt Entlassungen und investiert in Forschung und Entwicklung.

  

Die Trumpf Gruppe hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 52,2 Millionen Euro vor Steuern beendet. Das gab Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag bekannt. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2008/09 (bis 30.6. 2009) ist um 22% auf 1,66 Milliarden Euro gesunken. „In nahezu allen Weltregionen und allen Abnehmerbranchen gingen die Auftragseingänge zurück – und das in einem Maß, für das Sie von ‚stark’ bis ‚brutal’ sämtliche Adjektive wählen können“ sagte Leibinger-Kammüller zu der Entwicklung im vergangenen Jahr. Gleichwohl betonte sie, dass jeder der drei Geschäftsbereiche Werkzeugmaschinen/Elektrowerkzeugen, Lasertechnik/Elektronik und Medizintechnik Gewinn erwirtschaftet habe.

Trumpf begegnete den starken Einbrüchen frühzeitig. Einerseits durch eine langfristige Sicherung der Liquidität mithilfe von Krediten und einer Vergrößerung der ohnehin hohen Eigenkapitalquote um 10%. Andererseits startete das Unternehmen im Dezember 2008 ein Ergebnis-Verbesserungsprogramm. Weltweit wurden Kosten gesenkt und in Produktion und Verwaltung die Kapazität der gesunkenen Nachfrage angepasst. Das geschah vor allem über den Abbau von Zeitkonten sowie über Kurzarbeit. Dabei blieb die Mitarbeiterzahl mit 7955 nahezu konstant. Alle Auszubildenden wurden übernommen, Absolventen technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge werden weiter eingestellt. Kurzarbeit verbindet das Unternehmen mit einer umfangreichen Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Dabei werden durchschnittlich 75 Stunden pro Mitarbeiter angestrebt.

Gleichzeitig hat das Hochtechnologieunternehmen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöht, im vergangenen Jahr immerhin um 2.7% auf 155 Millionen Euro. Das entspricht einer F+E Quote von 9,3 Prozent vom Umsatz. Zusammen mit den Investitionen in Sachanlagen (126 Millionen Euro) liegt die Gesamtinvestitionsquote bei 17 Prozent vom Umsatz. ‚‚Wir stellen Trumpf in der Krise bestmöglich auf die Zeit nach der Krise ein", formulierte Leibinger-Kammüller als Ziel. Dieses Jahr sieht sie als ein Übergangsjahr. Dabei gilt es, nicht nur das Personal zu halten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit bei den Produkten zu stärken. Deshalb will das Unternehmen parallel zum Sparprogramm weiter investieren. 80 Millionen Euro sind für neue Maschinen, Anlagen und Gebäude geplant.

Von der Bundesregierung erhofft sich Trumpf eine steuerliche Förderung der Forschungsanstrengungen mittelständischer Unternehmen. Gerade in kleinen Unternehmen sieht die Trumpf Chefin im Bereich der Produktionsforschung erhebliches Potential.

Trumpf/AT

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KP

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