03.12.2019

Satelliten-Flotte spürt Treibhausgase auf

Mehrere CO2M-Satelliten sollen ab 2025 in die Umlaufbahn gebracht werden.

Die Europäische Raumfahrt­agentur ESA hat den Bau eines neuen Treib­hausgas-Satelliten beschlossen und dafür entsprechende Mittel frei­gegeben. Forschungen der Universität Bremen sind dafür entscheidend gewesen. Der neue Satellit basiert auf dem CarbonSat-Konzept des Instituts für Umweltphysik IUP. Seit über zehn Jahren forschen Wissen­schaftler des IUP an Konzepten zur verbesserten, durch Flugzeuge und Satelliten gestützten Überwachung von Treibhausgas­emissionen.

Abb.: Sche­matische Dar­stellung des Mess­konzeptes von CarbonSat, nun CO2M...
Abb.: Sche­matische Dar­stellung des Mess­konzeptes von CarbonSat, nun CO2M genannt. (Bild: ESA)

Das vom Institut für Umweltphysik entwickelte CarbonSat-Satelliten­konzept basiert auf der Aufnahme räumlich hochauf­gelöster Bilder der Treib­hausgase CO2 und Methan. Mittels dieser Bilder können unter anderem die Abgasfahnen loka­lisierter starker CO2-Quellen wie Kraftwerke, Industrie­anlagen und Städte sichtbar gemacht und daraus deren Emissionen bestimmt werden.

Auf der ESA-Ministerrats­konferenz wurde jüngst beschlossen, die Mittel für den Bau des Treib­hausgas-Satelliten CO2M im Rahmen des europäischen Copernicus-Programms bereit­zustellen. Geplant ist eine Konstellation von mehreren CO2M-Satelliten, die ab 2025 in die Umlaufbahn gebracht werden sollen. „Die Entscheidung der ESA-Ministerrats­konferenz, die Mittel für CO2M bereitzustellen, bestätigt uns als Forschende am IUP“, freut sich Heinrich Bovensmann, der von 2010 bis 2015 wissen­schaftlicher Leiter von CarbonSat war. „Wir werden weiter an innovativen Fernerkundungs­methoden forschen, die nicht nur wissen­schaftlich, sondern auch umwelt­politisch von hoher Relevanz sind.“ Für sechs neue Copernicus Missionen inklusive CO2M haben die ESA-Mitgliedsländer 1.8 Milliarden Euro bereit­gestellt.

Nach der Fertig­stellung des CO2M-Systems wird Europa über eine einzigartige und unabhängige wissenschafts- und politik­relevante Informations­quelle verfügen. Die Bremer Wissenschaftler engagieren sich weiterhin beim Aufbau des Systems, so beispiels­weise mit der Entwicklung von innovativen Datenanalyse­methoden und flugzeug­gestützten Treibhausgas­messungen. „Es gibt weltweit ein großes Interesse an ent­sprechenden Infor­mationen. Bisher konnte ich auf diesbezügliche Anfragen immer nur antworten, dass derzeitigen Satelliten nur sehr eingeschränkt Informationen über CO2-Emissions­quellen liefern. Das wird sich zukünftig ändern,“ sagt Michael Buchwitz vom IUP. 

Das CO2M-Konzept basiert letztlich auf den Erkennt­nissen des ebenfalls in Bremen unter der wissen­schaftlichen Leitung von John P. Burrows entwickelten Satelliten­sensors SCIAMACHY. Das von Bovensmann und Kollegen voran­getriebene CarbonSat-Messkonzept wurde vor zehn Jahren mit Mitteln der Bremer Wirtschafts­förderung, der Universität Bremen und des DLR gefördert.

U. Bremen / JOL

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