06.02.2023

Quantenkommunikation für die Wirtschaft

Innovationshub für Quantenkommunikation soll Forschungsinstitute und Unternehmen vernetzen.

Die Quantenkommunikation verspricht durch Ausnutzung quanten­mechanischer Effekte eine abhörsichere Übertragung von Informationen. Eine der zurzeit am weitesten erforschten Anwendungsfälle ist die quantenbasierte Schlüssel­verteilung. Nach intensiver Forschung auf diesem Gebiet steht nun der technologische Sprung in die Wirtschaft bevor: Das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert 36 Einrichtungen im Innovationshub für Quanten­kommunikation, um Forschungs­institute und Unternehmen zu vernetzen. Das begleitende Schirmprojekt (SQuaD) wird von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in engem Schulter­schluss mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) koordiniert und bringt Akteure aus Forschung und Industrie zusammen. Darüber hinaus erweitert es bestehende Testumgebungen für die Quanten­kommunikations­technologie.

 

Abb.: Die Mitwirkenden des SQuaD-Projektes und Repräsentanten des...
Abb.: Die Mitwirkenden des SQuaD-Projektes und Repräsentanten des Projekt­trägers beim Kick-Off in Berlin. (Bild: PTB)

„Unser Hauptziel in den nächsten Jahren ist es, Unternehmen und Forschungs­einrichtungen gut zu vernetzen, sodass sie im engen Austausch voneinander profitieren“, erklärt Nicolas Spethmann, Koordinator des Schirm­projekts Quanten­kommunikation Deutschland (SQuaD). „Der Einsatz von quanten­basierter Schlüssel­verteilung in Ergänzung zur Post-Quanten-Kryptografie kann wesentlich zur IT-Sicherheit und zur technologischen Souveränität Deutschlands beitragen.“ Eine weitere Aufgabe von SQuaD ist es, die Grundlagen für das entstehende Ökosystem in der Quanten­kommunikation zu legen, beispielsweise durch das Bereit­stellen von Test­umgebungen, zuverlässigen Aufbauten für das Testen von Komponenten und das Vorantreiben von Standardisierung und Zertifizierung. So soll sichergestellt werden, dass Deutschland und Europa im Bereich der Quanten­kommunikation eigenständig und nicht auf außer­europäische Ausrüster angewiesen sind.

Folgende Akteure haben sich zu einem ersten intensiven Austausch in der PTB in Berlin getroffen: die Physikalisch-Technische Bundes­anstalt (PTB), Braunschweig und Berlin, das Bundesamt für Sicherheit in der Informations­technik (BSI), Bonn, Keequant GmbH, Fürth, Quantum Business Network UG, München, die Universität des Saarlandes, Saarbrücken, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena, das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI, Berlin, die Leibniz Universität, Hannover und die Quantum Optics Jena GmbH, Jena.

SQuaD soll, als eine Art Schaltzentrale, bestehende Forschungsergebnisse mit der industriellen Entwicklung von Komponenten, Systemen und Lösungen für die Quanten­kommunikation zusammenbringen. In enger Zusammenarbeit mit den im Innovationshub Quantenkommunikation geförderten industrie­geführten Projekten werden darüber hinaus weitere Aktivitäten für ein prosperierendes Quanten­kommunikations-Ökosystem adressiert. Dies schließt die Verstärkung der Zusammenarbeit über Workshops und gemeinsame Arbeitsplattformen ebenso ein wie die Standardisierung sowie Aspekte der IT-Sicherheit. Alle diese Bausteine befördern die Erfolgs­chancen des Technologie­transfers. Dafür steht SQuaD insgesamt ein Förder­volumen von rund neun Millionen Euro für eine Laufzeit von vierzig Monaten zur Verfügung.

PTB / DE

 

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