25.03.2010

Q-Cells setzt auf neue Solarmodule

Das Solarunternehmen will sich vom reinen Solarzellen-Hersteller zum Anbieter von kompletten Photovoltaik-Lösungen entwickeln.


Das Solarunternehmen will sich vom reinen Solarzellen-Hersteller zum Anbieter von kompletten Photovoltaik-Lösungen entwickeln.

Nach dem massiven Verlust im vergangenen Jahr will das angeschlagene Solarunternehmen Q-Cells mit neuen Produkten den Weg aus der Krise schaffen. Der neue Vorstandschef Nedim Cen treibt damit den Wandel vom reinen Solarzellen-Hersteller zum Anbieter von kompletten Photovoltaik-Lösungen voran.

Bereits im April will Q-Cells eigene kristalline Solarmodule vermarkten, wie das Unternehmen am 24. März 2010 in Bitterfeld-Wolfen mitteilte. Die Modulproduktion für Q-Cells übernimmt der Elektronikkonzern Flextronics, der damit in den Photovoltaik-Markt einsteigt.

Parallel will Q-Cells sein Projektgeschäft auf eine breitere Basis stellen. Die Tochter QCI, die sich bislang auf Entwicklung, Bau und Betrieb von Großkraftwerken konzentrierte, soll künftig stärker auch mittelgroße Projekte zwischen 0,5 und 5 Megawatt in Angriff nehmen. Zielgruppe sind gewerbliche und industrielle Kunden. Dies gilt besonders in Deutschland als lukrativer Markt, da die Bundesregierung im Zuge der geplanten Änderung der Solarförderung den Eigenverbrauch stärker unterstützen will.

«Der Photovoltaikmarkt wird in den nächsten Jahren durch starkes Wachstum, aber auch Überkapazitäten und Margendruck gekennzeichnet sein», sagte Vorstandschef Cen. Dabei könne Q-Cells von seiner etablierten Marke profitieren. Allerdings müsse das Unternehmen weiter flexible und kostengünstige Kapazitäten schaffen und mit Hochdruck am Ausbau des Produktportfolios und des Marktzugangs arbeiten. «Die Partnerschaft mit Flextronics ist ein erster wichtiger Meilenstein, aber es müssen weitere folgen, um im scharfen internationalen Wettbewerb Schritt zu halten», erklärte Cen. Er hatte erst vor zwei Wochen den Vorstandsvorsitz nach dem überraschenden Rücktritt von Anton Milner übernommen.

In diesem Jahr will Q-Cells nach dem Einbruch zuvor seinen Umsatz wieder auf 1 bis 1,2 Milliarden Euro steigern. Zugleich will das Unternehmen sein operatives Ergebnis signifikant verbessern. Insbesondere im ersten Halbjahr erwartet Q-Cells ein deutliches Wachstum des europäischen Marktes. Für Investitionen stehen 150 bis 200 Millionen Euro zur Verfügung.

2009 hatte Q-Cells beim Umsatz aufgrund des Preisverfalls in der Branche einen Rückgang um ein Drittel auf 802 Millionen Euro hinnehmen müssen. Vor Zinsen und Steuern verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 486 Millionen Euro nach einem Gewinn von 205 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand aufgrund von Abschreibungen auf Beteiligungen sogar ein Fehlbetrag von knapp 1,4 Milliarden Euro. Insbesondere die wachsende Konkurrenz aus China machte Q-Cells zu schaffen.

dpa


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