01.04.2020

Neu am Steuer der DPG

Am 1. April hat Lutz Schröter das Amt des DPG-Präsidenten übernommen.

In den letzten Jahren war Lutz Schröter in leitender Funktion in der Volkswagen AG in Wolfsburg tätig, vorwiegend im Finanz- und Baureihenmanagement. Nun hat er das Steuer der Deutschen Physikalischen Gesellschaft übernommen: Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus erfolgte die Amtsübergabe erstmals in der 175-jährigen Geschichte der DPG im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung: Lutz Schröter übernahm das Amt des DPG-Präsidenten von seinem Vorgänger Dieter Meschede (Universität Bonn), der nun turnusgemäß zwei Jahre lang Vizepräsident der DPG sein wird. Der bisherige DPG-Vizepräsident Rolf-Dieter Heuer scheidet ebenso turnusgemäß aus dem Amt aus.

In seiner Antrittsrede zeigte sich Lutz Schröter unter anderem davon beeindruckt, wie die einzelnen DPG-Mitglieder auf die derzeitige Situation reagieren und neue Format planen beziehungsweise sogar bereits umgesetzt haben. Der Umsicht seiner Vorgänger und der Verantwortlichen in der DPG sei es zu verdanken, dass die DPG diese Situation wirtschaftlich überstehen werde. „Inhaltlich setze ich mich in ein gemachtes Nest“, stellte Schröter fest. „Viele Programme laufen bereits hervorragend, Handlungsfelder mit mittelfristigem Charakter sind aufgesetzt. Für mich gilt es, Kontinuität zu wahren und zur Weiterentwicklung beizutragen.“

Von der DPG wünscht er sich, dass sie gegen Fake News und alternative Fakten vorgeht und zur Versachlichung der Diskussion in vielen Themenfeldern beiträgt. Ihm persönlich liegen besonders Nachwuchs und Bildung am Herzen. „Mit Schrecken beobachte ich die Entwicklung im MINT-Sektor in Bezug auf Lehreraus- und -weiterbildung.“ Darüber hinaus möchte er die Zusammenarbeit mit den anderen Fachgesellschaften stärken und neue Kooperationen eingehen. Hierzu zähle der regelmäßige Austausch mit den Präsidenten der anderen Fachgesellschaften, um Maßnahmen abzustimmen und in Politik und Wirtschaft mehr Gehör zu finden.

Ein weiteres Anliegen sei es ihm, die Angebote für Physikerinnen und Physiker aus Industrie und Wirtschaft weiter auszubauen, um die DPG für sie attraktiver zu gestalten und ihren Anteil unter den DPG-Mitgliedern zu erhöhen.

Ihm sei es eine besondere Ehre, die Präsidentschaft im Jahre des 175-jährigen Jubiläums zu übernehmen. In dieser Zeit habe sich die DPG von einer elitären zu einer offenen Gesellschaft gewandelt. „Zwei Jahre Amtszeit sind nicht viel, um Dinge umzusetzen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir gemeinsam mit der Geschäftsstelle und den  aktiven Mitgliedern einiges bewegen können. Packen wir es an“, forderte Schröter auf.

Lutz Schröter ist der neue DPG-Präsident. (Foto: DPG / Jörg Heupel)
Lutz Schröter ist der neue DPG-Präsident. (Foto: DPG / Jörg Heupel)

Lutz Schröter ist der DPG seit Jahrzehnten eng verbunden. Zunächst war er Schriftführer im Ausschuss Industrie und Wirtschaft der DPG, von 2004 bis 2008 wurde er in den DPG-Vorstandsrat gewählt – also in das „Parlament“ der DPG. Von 2008 bis 2012 vertrat Schröter im DPG-Vorstand das Ressort Industrie und Wirtschaft. Für dieses vielfältige Engagement erhielt er 2012 die Ehrennadel der DPG.

Lutz Schröter promovierte an der Universität Bielefeld mit einem laserspektroskopischen Thema zur Oberflächenphysik. Anschließend war er als Technologieberater für den Verein Deutscher Ingenieure und einem Projektträger des BMBF im Bereich Lasertechnologien tätig. Bei einem Aachener Pharmaunternehmen erlernte er das Controllerhandwerk.

Schröter war Geschäftsführer der Saarländischen Wagnisfinanzierungsgesellschaft und später Bereichsleiter venture in der AutoVision GmbH. Zuletzt war er in leitender Funktion in der Volkswagen AG in Wolfsburg tätig, vorwiegend im Finanz- und Baureihenmanagement.

Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn hatte Lutz Schröter in verschiedenen jungen Unternehmen der Bio-, IT- und Materialtechnologien Aufsichts- bzw. Beiratsmandate inne. Darüber hinaus gehörte er zur Landesjury des Start-up-Wettbewerbs der Sparkassen des Saarlandes.

DPG / Maike Pfalz

 

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