25.05.2009

Krise wird Solarbranche nicht bremsen

«Mittel- bis langfristig sind wir sehr optimistisch», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft Carsten Körnig.



München (dpa) - Die Wirtschaftskrise wird die boomende Solarindustrie nach Experteneinschätzung kaum bremsen. «Mittel- bis langfristig sind wir sehr optimistisch», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), Carsten Körnig, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, dass der Umsatz in Deutschland von 2008 in etwa gehalten werden kann.»

Der Endkunden-Umsatz der deutschen Photovoltaik-Branche werde sich mit etwa sieben Milliarden Euro wohl auf einem ähnlichen Niveau einpendeln wie im vergangenen Jahr, sagte Körnig wenige Tage vor Beginn der Fachmesse Intersolar in München (27. bis 29. Mai). Bei der Schau wollen 1400 Aussteller Produkte zu Photovoltaik, Solarthermie und energieeffizientem Bauen zeigen.

Zwar räumte Körnig ein, dass der Kampf gegen den Klimawandel durch die Rezession etwas aus dem Blick geraten sei. Das führe aber nicht zu einem Nachfrage-Minus bei Solarstrom-Anlagen. «Der Grund dafür ist, dass Photovoltaik-Anlagen durch attraktive Förderung und gesunkene Preise gerade jetzt besonders rentabel sind.» Körnig zufolge wird Solarstrom in Deutschland möglicherweise schon Mitte nächsten Jahrzehnts nicht mehr teurer sein als konventioneller Strom aus der Steckdose.

«Wir sehen im langjährigen Mittel eine jährliche Kostensenkung von acht bis zehn Prozent», sagte Körnig mit Blick auf die Preise für Solarstrom-Anlagen, die derzeit um 15 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr seien. «Ein durchschnittliches Eigenheimdach reicht aus, um den Strombedarf eines Drei- oder Vierpersonenhaushalts zu decken.» Allerdings seien dafür erst einmal Investitionen von bis zu 15 000 Euro nötig. Nach gut zehn Jahren seien diese Kosten amortisiert.

Die Photovoltaik-Industrie macht nach Körnigs Worten gut ein Drittel ihres Umsatzes mit Eigenheimbesitzern. Ein weiteres knappes Drittel entfalle auf Mittelständler, die etwa auf Hallendächer Solarzellen montierten. Auch bei Landwirten stoße Photovoltaik verstärkt auf Interesse. Wachstumschancen sieht Körnig zudem im Ausland, vor allem in den USA, in einigen Ländern Asiens sowie in Südeuropa. In vielen Staaten seien erst jetzt die gesetzlichen Weichen gestellt worden, um Solarenergie im großen Stil zu nutzen. In Ländern wie Italien und der Türkei habe Solarenergie schon allein wegen des vielen Sonnenscheins ein hohes Potenzial.

Gespräch: Michael Kieffer, dpa


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