28.03.2023

Kooperation in der Materialforschung

TU Bergakademie Freiberg und DESY vereinbaren engere Zusammenarbeit.

Im Rahmen einer strategischen Kooperation zur Material­forschung erhalten Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg künftig einen erweiterten Zugang zu den Röntgen­licht­quellen am DESY. Für 2023 und 2024 sind insgesamt 1900 Stunden für Experimente und Messungen an DESYs Röntgen­quelle PETRA III vorgesehen. Die bearbeiteten Forschungs­themen umfassen Fragestellungen der Materialsynthese und des Material­verhaltens unter extremen Bedingungen, der Erzeugung 3D-gedruckter Komponenten, der Entwicklung von Elektronik- und Batteriematerialien sowie der Entwicklung innovativer Form­gedächtnis­werkstoffe und klima­neutraler Stoff­umwandlungs­prozesse.

 

Abb.: Forscher der TU Freiberg bei einem Experiment an PETRA III (Bild: M....
Abb.: Forscher der TU Freiberg bei einem Experiment an PETRA III (Bild: M. Zschornak, TU Berg­akademie Freiberg)

Mit dem Beschleunigerring PETRA III betreibt DESY eine der aktuell leistungs­fähigsten Röntgen­strahlungs­quellen weltweit. Damit lassen sich Material­untersuchungen vornehmen, die auf anderem Weg nicht möglich sind. Es können Vorgänge auf atomarer und subatomarer Ebene beobachtet werden, die bisher nur theoretisch modelliert sind. Solche Einblicke in die Beschaffenheit von Werkstoffen erweitern unser Verständnis von physikalischen Effekten und Zusammenhängen.

Forscher weiterer sächsischer Universitäten und Forschungs­einrichtungen sind in die Forschungs­aktivitäten eingebunden und können ebenfalls von den geschaffenen Möglichkeiten profitieren. „Unser Ziel ist es, die strategische Kooperation mit DESY möglichst bald auf alle sächsischen Hochschulen auszuweiten“, erklärt der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Klaus-Dieter Barbknecht. „Damit soll die Material­forschung und Technologie­entwicklung in Sachsen insgesamt gestärkt werden“, ergänzt Matthias Zschornak von der TU Bergakademie Freiberg. Gemeinsam mit David Rafaja koordiniert er die Initiative. „Die Erkenntnisse, die wir durch die Experimente bei DESY erzielen, sind einerseits wissenschaftlich sehr interessant, können gleichzeitig aber auch wichtige Beiträge für die Entwicklung von Anwendungen liefern, insbesondere solche, die uns bei der Umsetzung der Energiewende, der Minderung klimaschädlicher Emissionen und der nachhaltigen Ressourcen­nutzung voranbringen“, ergänzt David Rafaja.

„Mit ihrer herausragenden Kompetenz auf dem Gebiet der Material- und Werkstoffforschung sowie der direkten Verknüpfung von Grundlagen­forschung und industrienaher Technologie­entwicklung sind die sächsischen Hochschulen und insbesondere die TU Bergakademie Freiberg für DESY attraktive Partner, mit denen wir noch enger und in gemeinsamen Initiativen zusammen­arbeiten möchten“, begründet DESY-Direktor Helmut Dosch die Kooperation. Beide Partner streben im Rahmen der Kooperation eine Festigung ihrer internationalen Spitzenstellung in den bearbeiteten Forschungs­bereichen sowie die Einwerbung gemeinsamer Forschungs­projekte an. Beide Einrichtungen bringen in größerem Umfang eigene Mittel und Ressourcen in die Kooperation ein, ergänzt um eine Anschub­finanzierung durch den Freistaat Sachsen.

DESY / DE

 

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