04.09.2019

Komplex und topologisch

Auftakt zu länderübergreifendem Exzellenzcluster zu Quantenmaterialien.

Würzburg und Dresden haben Universitäten, deren Physik-Fakultäten auf dem Gebiet der topologischen Materialien international führend sind. Nun haben die Physikgruppen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Technischen Universität Dresden (TUD) ihre Kräfte gebündelt: Im Exzellenzcluster „Komplexität und Topologie in Quanten­materialien” (ct.qmat) erforschen sie gemeinsam neuartige Materialien, die für die Informationsverarbeitung, die Energie­versorgung und andere technologische Anwendungen interessant sein könnten.
 

Abb.: Das Auftakttreffen des Exzellenz­clusters ct.qmat fand im Fürstensaal...
Abb.: Das Auftakttreffen des Exzellenz­clusters ct.qmat fand im Fürstensaal der Würzburger Residenz statt. (Bild: R. Emmerich / U. Würzburg)

Der Exzellenzcluster wird in der Exzellenz­strategie des Bundes und der Länder zunächst bis Ende 2025 mit 42 Millionen Euro gefördert. Der Freistaat Bayern unterstützt den Würzburger Teil des Forschungs­verbunds mit zusätzlichen 3,5 Millionen Euro.

Der bayerisch-sächsische Cluster hat seine Arbeit im Januar 2019 aufgenommen. Jetzt fand sich die Zeit, den Erfolg in der Exzellenzstrategie auch gemeinsam zu feiern. Die Kickoff-Veranstaltung fand am 28. August 2019 im Fürstensaal der Würzburger Residenz statt. Eine Delegation aus Dresden mit dem Rektor an der Spitze war dazu mit dem Bus angereist.

Die Festgesellschaft im Fürstensaal bestand überwiegend aus Doktoranden und Postdocs – das ist kein Wunder, schließlich hat sich der Exzellenz­cluster auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als Ziel gesetzt. Vier Junior­forschungs­gruppen, je zwei an jedem Standort, werden im Rahmen von ct.qmat aufgebaut. Neu eingerichtet wird auch eine „Quantum Matter Academy“: Darin sollen Promovierende durch Zusatzangebote bestmöglich auf eine Karriere in der Wissenschaft vorbereitet werden. Das Hallwachs-Röntgen-Programm fördert herausragende Postdocs, die an beiden Standorten forschen. Weiterhin werden fünf neue Professuren etabliert, drei davon an der JMU. 

Als Fördermaßnahme für junge Wissenschaftlerinnen soll aus dem Cluster heraus ein internationales Netzwerk von Frauen geknüpft werden, die in der Festkörperphysik forschen. „Denn der Frauenanteil in unserem Gebiet ist noch nicht so hoch“, so der Würzburger Cluster­sprecher Ralph Claessen.

Claessen stellte bei der Feier gemeinsam mit dem Dresdener Sprecher Professor Matthias Vojta den Exzellenz­cluster vor. Von den beiden Physik­professoren erfuhr das Publikum unter anderem, dass aus dem Cluster heraus seit Jahresbeginn 66 Publikationen in renommierten Fachjournalen erschienen sind.

Der Cluster ist also schon nach relativ kurzer Zeit sehr gut sichtbar. Darauf hatte auch JMU-Präsident Alfred Forchel in seinem Grußwort hingewiesen: Ihm zufolge ist an der JMU die Zahl der Studenten deutlich gestiegen, die sich für Master­arbeiten über Cluster-Themen bewerben.

Wie TUD-Rektor Hans Müller-Steinhagen hervorhob, ist ct.qmat der einzige länderübergreifende Exzellenzcluster: „Wir hoffen, dass wir damit ein Zeichen für die Wissenschafts­community in Deutschland setzen können.“ Und zwar auch das Zeichen, dass zwei Standorte, die 370 Kilometer voneinander entfernt sind, durchaus erfolgreich miteinander forschen können.

Ministerialdirigent Michael Mihatsch überbrachte bei der Feier Grüße und Glückwünsche aus dem Bayerischen Staats­ministerium für Wissenschaft und Kunst. Am Ende der Veranstaltung boten Laurens Molenkamp, Roderich Moessner und Ronny Thomale Einblicke in ihre Forschungs­gebiete. Das Meeting endete mit einem Empfang im Foyer des Fürstensaals. 

JMU / DE
 

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