23.11.2020

Klimawächter erfolgreich gestartet

Satellit Sentinel-6 be­ob­ach­tet den glo­ba­len An­stieg der Mee­res­s­pie­gel.

Am Samstag wurde der Copernicus Sentinel-6 „Michael Freilich“ Meeres­beobachtungs-Satellit erfolgreich auf einer SpaceX Falcon 9 Trägerrakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet. Die Mission wird die vor mehr als drei Jahrzehnten begonnene Auf­zeichnung von Hoch­präzisons-Messungen der Weltmeere aus dem All fortsetzen und wichtige Daten über den Anstieg der Meeresspiegel liefern, unerlässliche Infor­mationen für die Wetter­vorhersage.

Abb.: Diese Illustration zeigt des Satelliten Sentinel-6 im Erdorbit. (Bild:...
Abb.: Diese Illustration zeigt des Satelliten Sentinel-6 im Erdorbit. (Bild: ESA/ATG Medialab)

„Copernicus Sentinel-6 „Michael Freilich“ wird noch exaktere Daten und Informationen über die Weltmeere und die Atmosphäre liefern, was eine Verbesserung für das alltägliche Leben unserer Staatsbürger bedeutet. Der Start dieses Satelliten ist ein weiterer Erfolg für Copernicus, für Europa, für unsere Partner und für die ganze Welt“, sagt Timo Pesonen, General­direktor für Defence Industry and Space der Europäischen Kommission. Neben der Höhe des Meeres­spiegels erfasst der Satellit den Seegang sowie die Meeres­strömungen in den Ozeanen. Der Satellit soll mindestens bis zum Jahr 2025 betrieben werden. Danach wird der baugleiche Sentinel-6B Satellit die Messreihe fortführen.

Aus einer Umlaufbahn in rund 1300 Kilometern Höhe wird Sentinel-6 die Erde mit Hilfe von sechs wissen­schaftlichen Instrumenten an Bord beobachten. Poseidon-4 ist das Haupt­instrument des Satelliten. Das Radar-Altimeter misst den Meeresspiegel­anstieg bis auf wenige Zentimeter genau. Über längere Zeitreihen wird es so möglich, die langfristigen Änderungs­raten im Zehntel-Millimeter-Bereich pro Jahr zu ermitteln. Außerdem liefern die Messungen Information zu Meeres­topographie und Wellengang.

Ein Mikrowellen-Radiometer, AMR-C, ermittelt den atmo­sphärischen Wasserdampf zwischen Erde und Satellit, um mit Hilfe dieses Wertes die Höhen­messungen von Poseidon-4 zu präzisieren. Die Instrumente Doris und GNSS-POD sowie ein Laser Reflektor-Array (LRA) dienen dazu, die Satelliten­bahn genau zu bestimmen. Die exakte Bahn­information ermöglicht es erst, die genaue Meeresspiegelhöhe zu erfassen. Ein Star-Tracker ermittelt die Position von Sentinel-6. Mit einem Radio-Okkul­tations-Empfänger werden Temperatur und Feuchtigkeit in den verschiedenen Atmosphären­schichten bestimmt.

Seit fast dreißig Jahren messen hochpräzise Satelliten-Altimeter die Höhe des Meeres­spiegels als wichtigen Indikator des Klimawandels. Sentinel-6 „Michael Freilich“ wird diese Aufgabe nun von dem im Januar 2016 gestarteten Jason-3-Satelliten übernehmen und mindestens fünf­einhalb Jahre lang Umweltdaten sammeln. Der baugleiche Copernicus Sentinel-6B-Satellit soll im Jahr 2025 starten und die Messreihe ins nächste Jahrzehnt fortsetzen. Den Beinamen „Michael Freilich“ führt Copernicus Sentinel-6A zu Ehren des in diesem Jahr verstorbenen ehemaligen Direktors für die Erdwissen­schaften bei der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrt­behörde Nasa, um ihn und seine Verdienste um die Erdbeobachtung und die Satelliten­beobachtung der Meere zu würdigen.

Eumetsat / DLR / JOL

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