Exzellenter Beschluss

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat beschlossen, die Mittel für die Exzellenzstrategie stark zu erhöhen.

Mit insgesamt 4,6 Milliarden Euro Fördermitteln hat die Exzellenzinitiative in den Jahren 2005 bis 2017 Spitzenforschung an deutschen Universitäten gestärkt. Seit dem Jahr 2019 läuft das Programm unter dem Namen Exzellenzstrategie weiter und fördert seitdem 57 Exzellenzcluster und zehn Exzellenzuniversitäten sowie einen Exzellenzverbund mehrerer Universitäten. Auf ihrer jüngsten Sitzung hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) nun beschlossen, die Fördermittel für die Exzellenzstrategie deutlich zu erhöhen, und zwar von derzeit 533 Millionen Euro pro Jahr auf 687 Millionen. Dies eröffnet die Möglichkeit, bis zu 70 Exzellenzcluster zu fördern sowie bis zu vier weitere Exzellenzuniversitäten oder -verbünde.

Dazu erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die derzeit auch Vorsitzende der GWK ist: „Deutschland hat und braucht exzellente Forschung. Bund und Länder wollen sie mit der Exzellenzstrategie künftig noch besser fördern.“ Die Erhöhung der Fördermittel gebe neuen Antragstellern und Universitäten, die bisher keine Förderung erhalten, bessere Chancen. „Angesichts dieser verbesserten Rahmenbedingungen freuen wir uns auf einen Wettbewerb mit vielen neuen Initiativen, die sich mit innovativen Ansätzen gerade auch aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen widmen.“

Der Wettbewerb um Exzellenzcluster erfahre durch den Beschluss neue Impulse, wie der stellvertretende GWK-Vorsitzende Markus Blume, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, betonte: „Es ist ein Markenzeichen der Exzellenzstrategie, dass Exzellenz auch in der Kooperation mehrerer Universitäten und wissenschaftsbereichsübergreifend gefördert wird. Das Rennen um neue Exzellenzcluster und neue Exzellenzuniversitäten ist mit dem heutigen Beschluss eröffnet.“

Derzeit werden 57 Exzellenzcluster, zehn Exzellenzuniversitäten sowie ein...
Derzeit werden 57 Exzellenzcluster, zehn Exzellenzuniversitäten sowie ein Exzellenzverbund mehrerer Universitäten gefördert. (Bild: BMBF)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat begrüßen die Beschlüsse der GWK zur Weiterentwicklung der Exzellenzstrategie: Damit stünden die Rahmenbedingungen für die zweite Wettbewerbsphase fest. Der vereinbarte Mittelaufwuchs und die Möglichkeit, künftig bis zu 70 Exzellenzcluster zu fördern, ermöglichten es, die Dynamik im Wettbewerbsraum der Exzellenzstrategie auch in herausfordernden Zeiten zu erhalten. Dies seien klare Signale für die Wissenschaft und die weitere Stärkung der Spitzenforschung an Universitäten in Deutschland.

Auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Peter-André Alt hob die große Bedeutung der Beschlüsse für die Weiterentwicklung der deutschen Hochschullandschaft hervor: „Die Erhöhung der Gesamtzahl an Exzellenzclustern sichert etablierten wie neu zu beantragenden Clustern auch in der nächsten Antragsrunde angemessene Erfolgsaussichten. Insgesamt bietet sich die Chance, die deutsche Spitzenforschung so auf ein noch breiteres Fundament zu stellen und gezielt zu unterstützen.“ Die HRK erkenne mit dieser Entscheidung die zentrale Rolle der hochschulischen Forschung im Hinblick auf die Gewinnung neuen Grundlagenwissens und die Bewältigung gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen an.

Die erste siebenjährige Förderperiode der Exzellenzstrategie läuft von 2019 bis Ende 2025. Exzellenzcluster werden grundsätzlich zweimal sieben Jahre gefördert, Exzellenzuniversitäten bzw. -verbünde sogar dauerhaft, vorbehaltlich einer positiven Evaluation alle sieben Jahre. Für die Antragsteller läuft bereits der Countdown, denn die Ausschreibung für die zweite Wettbewerbsphase der Exzellenzcluster ist für den 15. Dezember vorgesehen. Ende Mai 2023 endet die Frist zur Einreichung neuer Antragsskizzen. Anfang 2024 können die geförderten Cluster Absichtserklärungen für Fortsetzungsanträge einreichen. Förderbeginn für die Cluster ist der 1. Januar 2026. Die Ausschreibung für die Förderlinie Exzellenzuniversitäten ist für Ende März 2024 geplant mit einem Förderbeginn Anfang 2027.

In einer Artikelreihe im Physik Journal stellen wir nach und nach alle neu seit 2019 geförderten Exzellenzcluster mit Schwerpunkt in der Physik vor. Sämtliche Artikel sowie viele weitere finden sich im Dossier Exzellenzstrategie.

Maike Pfalz

 

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