25.08.2020

Eifrig rätselnde Physik-Studierende bereit für internationale Herausforderung

Die Nationalauswahl für den studentischen Knobelwettbewerb PLANCKS steht.

Trotz Semesterferien und hochsommer­licher Temperaturen widmeten sich am vergangenen Wochenende mehr als sechzig Physik-Studierende aus ganz Deutschland der theoretischen Physik. Weil Physik gemeinsam mehr Spaß macht, schrieben sie beim bundes­weiten Wettbewerb DOPPLERS in Dreier- oder Vierer-Teams zusammen­gefasst eine vier­stündige Online-Klausur – obgleich sie häufig an verschiedenen Universitäten studieren. Dabei mussten sie auf jedes physikalische Fachgebiet vorbereitet sein.

Abb.: Der Präsident der DPG, Lutz Schröter (Mitte), gratuliert den Siegern...
Abb.: Der Präsident der DPG, Lutz Schröter (Mitte), gratuliert den Siegern des Studierendenwettbewerbs DOPPLERS (oben v.l.n.r.: Eugen Dizer, Kilian Bönisch, Arne Wolf, Sven Jandura, Lucas Kersten; Mitte v.l.n.r.: Maximilian Kotz, Alexander Osterkorn (Juryleitung), Lutz Schröter (DPG-Präsident), Erik Sünderhof; unten v.l.n.r.: Johannes Kerstan, Christian Schmidt, Markus Zetto, Max Schneider, Jonathan Gräfe; Bild: Lemmer, DPG)

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Wettbewerb dieses Jahr allerdings nicht wie geplant vor Ort an der TU Dresden stattfinden. Damit die Teilnehmenden zusammen­arbeiten konnten, hat das Organi­sa­tions­team daher erstmals eine digitale Version des Wettbewerbs konzipiert. Die Regional­gruppe Dresden der jungen Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft hat die Teams dazu per Video­konferenz verbunden und im Anschluss an die Klausur ein digitales Rahmen­programm organisiert. Die Jury bekam die Lösungs­ansätze eingescannt zugeschickt.

Gewonnen haben:

„Die Vier(er)Vektoren“ mit Kilian Bönisch und Eugen Dizer (beide Uni Bonn), Sven Jandura (ETH Zürich) und Arne Wolf (LMU München);

„Oachkatzlschwoaf“ (bayerisch für Eichhörnchen­schwanz) mit Jonathan Gräfe und Max Schneider (beide TU Dresden), Lucas Kerstan (Uni Göttingen) und Erik Sünderhauf (TU München);

„kʷetwórī́k̑m̥̥tihdwóh₁" (altindogermanisch für 42) mit Johannes Kerstan (Uni Jena), Markus Zetto (Uni Heidelberg) sowie Maximilian Kotz und Christian Schmidt (beide TU Dresden).

„Die Vier(er) Vektoren“ konnten damit ihren Titel aus dem letzten Jahr verteidigen. Die drei Teams starten nun als deutsche Delegation beim inter­nationalen PLANCKS, das voraussichtlich Anfang 2021 in London stattfindet. Der Präsident der DPG, Lutz Schröter, moderierte die Sieger­ehrung und zeigte sich begeistert vom Engagement und Enthusiasmus des wissen­schaft­lichen Nach­wuchses: „Ich finde es sehr, sehr positiv mit welchem Engagement Sie sich in Ihrer Freizeit solchen Themen widmen. Hut ab!“

PLANCKS und DOPPLERS sind doppel­deutige Akronyme, welche für „Physics League Across Numerous Countries for Kick-Ass Students“ und „Deutsche Olympiade im Physik-Probleme-Lösen Eifrig Rätselnder Studierender“ stehen und gleich­zeitig auf die berühmten Physiker Max Planck und Christian Doppler anspielen. Max Planck gilt als Begründer der Quantenphysik und Christian Doppler beschrieb als erster den nach ihm benannten Doppler-Effekt, ein Phänomen der Stauchung und Streckung der Frequenzen von Schall- oder Licht­wellen bei bewegten Quellen.

Dieses Jahr drehten sich die Klausur­aufgaben u. a. um die statistische Physik von Ameisen­straßen, um Wirbelströme in Fluiden und die Wigner-Funktion in der Quanten­mechanik. Ein lebendiger Vortrag des Physikers Prof. Marc Timme über nachhaltige Entwicklung von Energie­systemen, ein digitaler Spiele­nachmittag und die feierliche Sieger­ehrung mit dem DPG-Präsidenten rundeten die virtuelle Veranstaltung ab. Credit­points für ihr Hochschul­studium bekamen die Teilnehmenden allerdings nicht.

DPG / RK

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