12.10.2020

DPG zeichnet Wissenschaftsjournalisten aus

Manfred Lindinger und Norbert Lossau erhalten Medaillen für naturwissenschaftliche Publizistik.

Die DPG zeichnet die beiden Wissen­schafts­journalisten Manfred Lindinger und Norbert Lossau mit einer Medaille für natur­wissen­schaft­liche Publizistik aus. Mit diesen Aus­zeich­nungen würdigt die DPG zwei heraus­ragende Wissen­schafts­journalisten über­regionaler Tages­zeitungen, die seit Jahr­zehnten auf höchstem Niveau die Entwick­lungen in der Physik einem breiten Publikum nahebringen. „Die DPG möchte damit eine Lanze brechen für den in heutigen Zeiten vielfach über­sehenen aber trotzdem überaus exzel­lenten Wissen­schafts­journalismus in den klassischen Tages­zeitungs­medien“, erläutert DPG-Präsident Lutz Schröter.

Abb.: Manfred Lindinger (links) und Norbert Lossau (rechts) erhalten in diesem...
Abb.: Manfred Lindinger (links) und Norbert Lossau (rechts) erhalten in diesem Jahr die Medaillen für natur­wissen­schaft­liche Publizistik der DPG. (Bild: F. Röth, FAZ / C. Pflug, Die Welt)

Manfred Lindinger, geboren am 17. Juli 1962 in Mainz, studierte Physik und Chemie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Nach dem Diplom 1990 war er für einige Jahre als wissen­schaft­licher Mitarbeiter am Institut für Physik in der Forschung und Lehre tätig. Ein Forschungs­aufent­halt führte ihn 1992 nach Paris, wo er im Rahmen seiner Promotion die optischen Eigen­schaften von nano­meter­großen Metall­partikeln in der Arbeits­gruppe von Caterine Bréchignac unter­suchte. Die ersten journa­lis­tischen Gehversuche machte er 1996 als Hospitant bei der Frank­furter Allgemeinen Zeitung im Ressort „Natur und Wissen­schaft“, für das er dann als freier Mitarbeiter tätig war. Für kurze Zeit verschlug es ihn als Program­mierer zu einem Software­unter­nehmen in Bensheim, doch zog es ihn schon bald zum Journalismus zurück. Seit November 1997 ist er Redakteur im Ressort „Natur und Wissen­schaft“ der FAZ und widmet sich vor allem aktuellen Themen aus der Physik, Astronomie und Raumfahrt sowie der Chemie und Mathematik. Er unter­nimmt aber auch gerne Ausflüge in nicht­physi­ka­lische Gebiete.

Lindinger nimmt sich nicht nur der hippen Themen der Physik an, sondern er schafft es in hervor­ragender Weise, auch sehr tief­gehende physi­ka­lische Sach­verhalte einem breiten Publikum verständ­lich nahe zu bringen. Mittler­weile hat er weit mehr als tausend Artikel für die Tages­zeitung, aber auch für den Online-Auftritt der FAZ geschrieben. Die DPG bewundert insbe­sondere die Breite seines Port­folios mit einer außer­gewöhn­lichen Vielfalt an physi­ka­lischen Themen, die von der Quanten­physik und Nano­technik bis zur Hoch­energie­physik und Energie­forschung reichen. Dabei hat er stets auch mögliche Anwendungen und die gesell­schaft­liche Bedeutung im Blick.

Lindinger war einige Jahre im Beirat für Wissen­schafts­kommu­ni­kation der DPG tätig und hat bei verschiedenen Publi­ka­tionen der Deutschen Akademie der Natur­forscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissen­schaften beratend mitgewirkt.

Norbert Lossau, geboren am 24. August 1959 in Solingen, begann sein Studium der Physik 1979 an der Universität zu Köln. Von 1986 an arbeitete er als freier Wissen­schafts­journalist für Zeitungen, Zeit­schriften und als Buchautor. 1988 bis 1989 war er Mitarbeiter der Wissen­schafts­redaktion des WDR-Fernsehens. 1989 promovierte er an der Universität Köln in Fest­körper­physik.

Lossau ist seit 1990 Redakteur der Tages­zeitung Die Welt. Von 1994 bis 2016 war er Ressort­leiter für Wissen­schaft, seitdem Chef­korres­pondent Wissen­schaft. Er bespielt mit seinen Beiträgen alle Kanäle der Marke Welt, zu der mittler­weile neben den Print­produkten Die Welt und Welt am Sonntag auch das Online-Portal welt.de und der Fernseh­sender Welt, vormals N24, gehören. Bereits 1992 veröffent­lichte er ein Buch über künst­liche Intelli­genz und neuronale Netze. Dieses Wissen brachte er unter anderem bei der Konzeption des Science Centers „Odysseum“ in Köln ein. Zum 100. Jahrestag der Entdeckung der Röntgen­strahlen erschien sein Buch „Röntgen“ – also vor genau 25 Jahren.

Lossau berichtet nicht nur über die leichten und populären Themen der Physik, sondern stellt kompliziert Sach­verhalte gut verständ­lich dar, ebenso wie die gesell­schaft­liche Relevanz dieser Wissen­schafts­disziplin. Einzig­artig ist seine seit zwanzig Jahren ununter­brochen immer mittwochs in der Welt erscheinende Kolumne „Eine Minute Physik“.

Für seine Arbeiten wurde er wiederholt ausge­zeichnet, etwa 2008 mit dem Kultur­preis der Eduard-Rhein-Stiftung und 2019 von der Deutschen Mathe­matiker-Vereinigung für einen Artikel über Gravitations­wellen.

Lossau engagiert sich überdies für die Entwicklung des Wissen­schafts­journalismus. Von 1994 bis 2003 war er Vorstands­mitglied der Wissen­schafts-Presse­konferenz, in deren Beirat er bis heute sitzt – zusammen u.a. mit Christiane Götz-Sobel (Trägerin der Medaille für natur­wissen­schaft­liche Publizistik 2017) und dem vielfach ausgezeichneten Wissen­schafts­journalisten Jean Pütz. Von 1997 bis 2002 war Lossau Dozent für Wissen­schafts­journalismus an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2012 trat er als Gesprächs­partner von Nobel­preis­träger Murray-Gell-Mann auf dem Welt­wirt­schafts­forum in Davos auf.

Die Verleihung der Medaillen für natur­wissen­schaft­liche Publizistik der DPG erfolgt voraus­sicht­lich im Rahmen des Festaktes am 13. November 2020 während des 41. Tages der DPG im Physik­zentrum Bad Honnef. Die Auszeichnung besteht aus je einer individuell gestalteten Medaille aus Silber sowie einer Urkunde. Mit der Würdigung bringt die DPG ihre besondere Sympathie und Unter­stützung für die mediale Wissens­vermitt­lung zum Ausdruck. Zu den bisherigen Preis­trägern zählen u. a. der Fernseh­moderator Ranga Yogeshwar, die Kinder­sendung „Sendung mit der Maus“, die Macher der Radio­sendung „Forschung Aktuell“ des Deutsch­land­funks sowie der ESA-Astronaut Alexander Gerst.

DPG / RK

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