30.04.2020 • Energie

Digitale Energie für Kohlerevier

Startschuss für das Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie in Aachen.

Das Rheinische Revier steht durch den Kohleausstieg vor großen Heraus­forderungen. Dies gilt insbesondere für die Energie­wirtschaft und die energie­intensive Industrie. Um diesen Wandel zu meistern, fördern der Bund und das Land NRW den Aufbau des Fraunhofer-Zentrums Digitale Energie. Es soll Grundlagen für technisch zuverlässige, vor Angriffen sichere und wirtschaftlich attraktive digi­talisierte Energie­infrastrukturen legen und in den Betrieb überführen. Das Zentrum wird durch die Fraunhofer-Institute für Angewandte Informations­technik FIT und für Kommu­nikation, Informations­verarbeitung und Ergonomie FKIE mit den Energie­technik-Instituten IAEW und E.ON ACS an der RWTH Aachen aufgebaut.

Abb.: Startschuss für das Fraun­hofer-Zentrum Digitale Energie: Die Übergabe...
Abb.: Startschuss für das Fraun­hofer-Zentrum Digitale Energie: Die Übergabe der Förder­bescheide erfolgte in Zeiten von Corona digital, das Gruppen­bild gemäß geltender Vorgaben mit sicherem Abstand. (Bild: M. Bösche­meyer, Fh.-FKIE)

Das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung fördert das Zentrum in einer ersten Phase im Rahmen eines Sofort­programms mit 5,1 Millionen Euro. Thomas Rachel, Parla­mentarischer Staatssekretär im BMBF, übergab diese Woche im Beisein der Leiterin Stabsstelle Rheinisches Revier im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digi­talisierung und Energie (MWIDE) Alexandra Landsberg, des Oberbürgermeisters der Stadt Aachen Marcel Philipp sowie des Rektors der RWTH Aachen Ulrich Rüdiger und Ralf Wehrspohn, Vorstands­mitglied der Fraunhofer-Gesellschaft, die offiziellen Förder­bescheide im Rahmen einer Presse­konferenz an Stefan Decker und Matthias Jarke, Instituts­leiter des Fraunhofer FIT. 

Das Zentrum bündelt die Expertise von RWTH-Lehrstühlen der Energie­technik und Informatik zur Digi­talisierung mit Wissen über Finanz­management (Fraunhofer FIT) sowie IT-Sicherheit (Fraunhofer FKIE). Das Zentrum adressiere gezielt drei Säulen: Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Geschäfts­modelle, Aus- und Weiterbildung zur Gewinnung quali­fizierten Personals sowie Testen und Prüfen zur Sicher­stellung der Integrier­barkeit von Forschungsergebnissen in Produkte und Dienstleistungen. Decker betonte, dass durch die Integration eines unabhängigen 10.000 Volt-Verteil­netzes die Entwicklung von IT-Sicherheits- oder Digital­technologien für zukünftig digi­talisierte Energie­versorgungssysteme im realen System beherrschbar gestaltet und getestet werden könne. Dies wäre direkt innerhalb der kritischen Infra­strukturen der Energie­versorgung nicht möglich. Somit schafft das Fraunhofer-Zentrum eine in seiner Art einmalige Praxisnähe bei Forschung, Entwicklung und Ausbildung.

Das Zentrum wurde als eine Erst­maßnahme für den Einstieg in einen erfolg­reichen Struktur­wandel im Rheinischen Revier ausgewählt. Die Mittel dienen der Anschub­finanzierung eines Neubau­vorhabens in Form von Planungs- und Vorbereitungs­aufgaben, ersten Investitionen in technische Ausstattung sowie der Entwicklung von Weiter­bildungsmaßnahmen. Des Weiteren ist es eine priorisierte Maßnahme des Bundes namentlich in das Struktur­stärkungsgesetz integriert, wodurch die Weichen für die spätere Aus­finanzierung einer Infra­struktur zur Unterbringung von mehr als hundert Mitarbeitern gestellt sind.

Fh.-FKIE / JOL

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