21.11.2019

Wie man’s hinkriegt

Randall Munroe: How to – Wie man’s hinkriegt, Penguin 2019, broschiert, 384 S., 16 €, ISBN 9783328600916

Randall Munroe

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Wie kriegt man es hin, ein Loch zu graben, ein Selfie zu machen oder das Wetter vorherzusagen? Dieses Buch liefert „absurde, wirklich wissenschaftliche Empfehlungen“ für solche und viele weitere Lebenslagen. Dabei fängt der Autor meist mit einer relativ naheliegenden Lösung an. Wenn es beispielsweise darum geht, ein Loch zu graben, nimmt man am besten erst mal einen Spaten in die Hand und fängt an zu buddeln. Für richtig große Löcher lassen sich aber auch Saugbagger oder anderes schweres Gerät verwenden. Und wie sieht es aus, wenn man nicht einfach nur ein Loch graben möchte, sondern auf der Suche nach einem verborgenen Schatz ist? Ab wann ist dieses Vorhaben ökonomisch sinnvoll? Hier stehen die Kos­ten für die eigene Arbeitskraft und potenzielle Risiken dem erwarteten Wert des Schatzes gegenüber.

Ein anderes Beispiel ist das Durchführen eines Umzugs. Meist geht es damit los, dass man seinen Kram in Kisten verpackt. Doch wie transportiert man diese dann von A nach B? Eine Möglichkeit wäre es, alles zu tragen. Dabei würde ein Umzug aber bei einem geschätzten Gewicht des Hausrats von 4500 Kilogramm rund sieben Jahre dauern – ein eher langfristiges Projekt. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Umzugskartons mit einem Auto ähnlich einem Schneepflug zu schieben. Dabei kommt es allerdings zu erheblichen Reibungsverlusten. Wenn man den Umzug also zum Ausmisten nutzen möchte, aber sich nicht entscheiden kann, was man wegwerfen möchte, ist dies sicher eine gute Möglichkeit. Falls man sich die ganze Packerei von Anfang an sparen möchte, diskutiert der Autor verschiedene Wege, gleich das komplette Haus zu versetzen, etwa mithilfe eines Lasters oder mehrerer Helikopter. Auch die Montage von Düsentriebwerken an das Haus ist eine Überlegung wert.

Alle Ideen, je absurder desto besser, werden gewissenhaft auf ihre Umsetzbarkeit überprüft und durchgerechnet. Nichts ist zu abwegig, um nicht ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden, aber genau das macht den Reiz des Buches aus. So wird unter anderem durchgespielt, wie dick eine Wand aus Käse sein muss, damit sie als Umrandung für einen wassergefüllten Pool taugt oder ob eine Drohne schneller von einem Fußballer, einem Golfer oder einem Tennisspieler vom Himmel geholt werden kann.

Die Themen des Buches reichen von alltäglichen Situationen wie Skifahren, etwas werfen oder ein Paket verschicken bis hin zu eher ungewöhnlichen wie einen Lavagraben anlegen oder eine Notlandung meis­tern. Das Buch ist witzig und unterhaltsam geschrieben und gibt viel Anlass zum Lachen. Es lebt vor allem auch von den großartigen Comics des Autors (https://xkcd.com), die auf jeder Seite zu finden sind – ein idealer Stimmungsaufheller für dunkle Winter­abende. Wem das Buch trotzdem nicht gefallen hat, der erfährt im letzten Kapitel, wie er es wieder loswerden kann.

Anja Hauck

 

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