Hochschule Emden/Leer testet sichere Datenübertragung in Berlin
Das Verbundprojekt tubLAN Q.0 will ein quantengesichertes, sternförmiges Mehrparteien-Netzwerk schaffen. Die Zutaten: Einzelphotonenquellen auf Basis zirkularer Kavitäten.
In einem vom Bund geförderten Projekt unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer soll ein Beitrag dazu geleistet werden, das Ausspähen lokaler Netzwerke unter Einsatz einer auf Naturgesetzen beruhenden Technologie aufzudecken und somit auch zu verhindern. Prof. Dr. Martin Silies vom Institut für Laser und Optik (ILO) nimmt für die Hochschule Emden/Leer im Projekt tubLANQ.0 an der Forschungsarbeit in diesem Bereich teil.

Ziel des Projekts, das von der TU Berlin koordiniert wird, ist es, eine Lichtquelle zu erzeugen, die ein immer gleiches Muster vorweist, das sich bei Manipulation – also dem Abgreifen der jeweiligen Information durch Dritte – verändert. So kann ein Ausspähen nachgewiesen und die Verschlüsselung in der Konsequenz verändert werden. Das Verfahren ist nicht neu und wird bereits auf Forschungsebene genutzt. „Das Besondere an tubLANQ.0 ist, dass wir mit unserer Grundlagenforschung dazu beitragen können, diese Technologie künftig vergleichsweise einfach reproduzierbar und somit auch wie im Projekt geplant auf lokaler Eben nutzbar machen“, betont Silies.
Konkret arbeiten Silies und sein Team daran, mittels Gallium- und Heliumbasierter Ionenstrahl-Lithographie aus dünnen Goldfilmen eine Kavität zu bauen, in der Licht gebündelt wird, um eine möglichst hohe Ausbeute an Photonen zu erreichen. Geplant ist es, das System zum Projektabschluss an der TU Berlin in einem Freistrahl-Experiment von einem Gebäude zum anderen zu testen. „Es ist toll, dass wir an unserer vergleichsweise kleinen Hochschule durch unsere hervorragend ausgestatteten Labore an der Entwicklung der Schlüsseltechnologien von morgen mitwirken können“, so Silies. Das Team vom ILO stehe für eine hohe Expertise in den Bereichen Laser- und Optik, Mikroskopie, Spektroskopie und Materialbearbeitung.
Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Neben der Technischen Universität Berlin und der Hochschule Emden/Leer sind auch die Universitäten Jena und Oldenburg sowie die Partnerunternehmen Entropy, PicoQuant, Quantum Optics Jena, die Bundesdruckerei und DB Systel beteiligt. [HSEL / dre]
Weitere Informationen
- BMFTR-Verbundprojekt tubLAN Q.0, Technische Universität Berlin
- Arbeitsgruppe Stephan Reitzenstein „Optoelektronik und Quantenbauelemente“, Experimentalphysik – insbesondere Optoelektronik/Quantenbauelemente, Institut für Festkörperphysik Experimentalphysik, TU Berlin
- Research Fields and Projects – Optoelectronics (Martin Silies), Institut für Laser und Optik der Hochschule Emden/Leer